Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

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Nächstes Konzert am Sonntag, 17. März 2024 um 20 Uhr mit dem Leonkoro Quartett

 

 


 

Die Werke

 Matthew Locke

hat die Entwicklung der englischen Barockmusik wegweisend beeinflußt. Sein um 1652 komponiertes Meisterwerk „Flatt Consort, for my cousin Kemble" ist eine Sammlung von insgesamt 24 Sätzen die, je nach Herausgeber, zu 12 oder zu 5 Suiten zusammengefaßt worden sind. Mit „Consorts" sind Kammermusik-Ensembles gemeint, „Flat(t)" bezieht sich auf die vorwiegende Benutzung weicher b-Tonarten. Das Werk ist für drei Gamben in verschiedenen Tonlagen komponiert. Nach der Einteilung in 5 Suiten besteht die erste Suite aus 6 Sätzen inklusive Einleitung und Coda und ist für „treble, alto and bass" gesetzt. Auf jede im „alten" kontrapunktischen englischen Stil gesetzte „Fantazie" voller
überraschender harmonischer Wendungen folgt ein stilisierter Tanzsatz im Dreiertakt. In der Fassung des „Lézard-Trios" geben Englischhorn, Bassklarinette und Kontrafagott der Suite die ihrem Charakter entsprechende dunkle Klangfarbe.

Joseph Haydn

hat neben seinen großen Werken auch musikalisch weniger bedeutende aber durchaus gehaltvolle Unterhaltungsmusik „für Kenner und Liebhaber" komponiert. Dazu gehören seine 1784 komponierten „Six Divertissements" („Divertissements": Unterhaltung). In diesen Stücken hat Haydn viele Sätze seiner Oper „Il Mondo della Luna", wie Ende des 18. Jahrhunderts üblich, für eine zuhause realisierbare kleine Besetzung,
hier für Flöte, Violine, Violoncello transkribiert. Im 1. Satz des Divertissements Nr. 1 greift er auf die Sinfonia zum zweiten Akt der Oper
und im 2. Satz auf den Chor „Uomo felice" zurück. Das „Trio Lézard" wählt für dieses Divertissement die hierfür sehr geeignete Besetzung
Oboe, Klarinette, Fagott.

Jaques Ibert

benutzte in seinen Kompositionen, von Stück zu Stück wechselnd, alle musikalischen Stilrichtungen seinerzeit. Seine
„Cinq Pièces en Trio" sind Fernand Oubradous, dem Komponisten, Fagottisten und Gründer des „Trio d'Anches de Paris", und somit der
gesamten Gattung „trio d'anches", gewidmet. Sie sind ganz im Stil des französischen Neoklassizismus um Satie und die „Groupe des
Six" gehalten, wobei der Komponist in den langsamen Sätzen sein kontrapunktisches Können demonstriert: der zweite Satz ist ein
strenger Kanon, im vierten treten alle drei Themen von Anfang bis Ende immer gleichzeitig, jedoch jeweils in einer anderen Stimme und
mit rhythmischen Verschiebungen auf.

Johann Sebastian Bach

hat die sechs Triosonaten „à zwei Claviere (Manuale) und Pedal" (BWV 525 - 530) um 1723 für seinen ältesten Sohn Friedemann komponiert. Da die Sonaten heute im allgemeinen auf der Orgel gespielt werden, hat sich für sie die Bezeichnung „Orgeltriosonaten" eingebürgert. Die polyphone Dreistimmigkeit dieser Werke kann auf der Orgel durch geeignete Registrierung verdeutlicht werden. Noch transparenter wird die
Stimmführung, wenn die drei Stimmen von vornherein auf verschiedene Instrumente verteilt werden, am besten, den Pfeifen der Orgel entsprechend, auf drei verschiedene Blasinstrumente. Das Trio Lézard hat jeweils die erste Stimme der Klarinette, die zweite
dem Englischhorn und den Bass dem Fagott übertragen.

Wolfgang Amadeus Mozart

hat die äußeren und inneren Verstrickungen der handelnden Personen in den Arien seiner komischen Oper „Le Nozze di Figaro" („Figaros Hochzeit") musikalisch meisterhaft dargestellt. Seine geniale Komposition überzeugt auch in der Bearbeitung des Trio Lezard, das die Arien
des Figaro „Se vuol ballare, Signor Contino" („Will der Herr Graf ein Tänzchen wagen") und „Non più andrai farfallone amoroso" („Nun
vergiß leises Flehen, süßes Kosen")
und des Cherubino „Non so più cosa son, cosa faccio" („Ich weiß nicht, wo ich bin, was ich tue") aus
dem ersten Akt sowie die Arie der Barbarina „L'ho perduta, me meschina" („Unglücksel'ge kleine Nadel") aus dem vierten Akt mit Klarinette, Englischhorn und Fagott gestalten wird.

Jean Rivier

komponierte, verglichen mit seinen revolutionären französischen Altersgenossen um die „Groupe des Six", eher konservativ. Seine „Petite Suite" komponierte er 1934 für die damals noch junge Gattung „trio d'anches". Während der erste Satz stellenweise an „Ein Amerikaner in Paris" erinnert, zeugt der zweite von Riviers ureigener, sanfter, natürlicher Tonsprache: fließende Viertelnoten zeichnen eine ländliche Idylle, ein Bild aus einer „Heilen Welt". Der dritte Satz, ein Walzer mit vielen Tempowechseln, führt wieder ins urbane Leben zurück, und im Finale haben alle drei Spieler die Möglichkeit mit virtuosen Akkordbrechungen und großen Intervallen ihr technisches Können zu demonstrieren.


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Stand: 27. Februar 2015.