Jülicher Schlosskonzerte©
Klassische Kammermusik im historischen Ambiente - seit 1979
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25. März 2012
Liederabend mit Anna Pehlken begleitet von Stefan Irmer
Die Liedtexte
PaulineViardot /Fryderyk Chopin – “Aime-moi” (Love me) op. 33 Nr. 2 Arr:. Chopins Mazurka Nr. 23 D major Poesie: Louis Pomey (1835 - 1901) You command one to forget you,
I take great pains in obeying you;
But thus my ladylove wants it,
Her wish is my wish.
Truly, truly, my desire,
While, happy, I rush forward,
You blush and want to flee me
My love is an offense,
Why then do you remember it?
But what! tears, my beauty;
Listen, calm down;
No more crazy quarrelling,
I adore you, love me.
You command one to forget you, [etc.]
...
But what! you weep, my beauty,
Be merciful, calm down,
No more useless quarrelling,
I adore you, be mine.
*****
Pauline Viardot-Garcia - “Hai luli!” Nr. 4 Poesie: Xavier de Maistre (1764 - 1852) Widmung Ivan Turgeniev (1818 - 1884) I am sad, I am troubled,
I no longer know what will happen!
My lover ought to come,
And I await him here alone.
Hai luli [untranslatable: a sad "tra la"]
Ah! how said it is without my love.
Alas, I languish in waiting,
And the ingrate enjoys himself far from me!
Perhaps he betrays his oath to me
Beside a new lover.
Hai luli!
Could I have lost my love?
Ah! if it is true; if it is true that he is faithless,
If one day he should abandon me,
The only thing is for the village to burn
And myself with the village.
Hai luli!
What use is it to live without my love?
*****
Fryderyk Chopin „Poseł“ (Der Bote) op.74 Nr. 7 (1830) Poesie: Stefan Witwicki (1801 - 1847) Deutsch: Ferdinant Gumbert (1818 - 1896) Früh geht auf die Sonne
und die Luft weht lau,
wieder suchst du, Schwalbe,
deinen alten Bau.
Sonn'ge Frühlingstage
werden heim nun kommen,
von der langen Reise
sei, Schwalbe, willkommen!
Flieg' nicht weiter, weile,
dass ich Körner streue!
Sing' aus fremden Lande
mir das Lied, das neue.
In die Runde schickst du
deine schwarzen Blicke,
ach! du suchst vergebens,
sie kehrt nicht zurücke.
Kam der junge Krieger,
nahm sie mit ins Weite,
Mutter stand am Kreuze,
gab ihr das Geleite.
Bringst du von ihr Kunde?
Ist sie wohl verdorben?
Singe mir, ach, singe,
ob sie gar gestorben.
Fryderyk Chopin - „Narzeczony“ (Verlobter/Die Heimkehr) op.74 Nr.15 (1831) Poesie: Stefan Witwicki (1801 - 1847) Deutsch: Ferdinant Gumbert (1818 - 1896) In den Sturm zur bösen Stunde
sprengt der junge Reiter,
in den Sturm zur bösen Stunde
fliegt der Rappe weiter.
Stutzen vor den schwarzen Raben
wohl des Reiters Blicke?
Um ihn kreisend, um ihn krächzend
fliegen sie zurücke.
"Warum springst du, liebes Mädchen
heut' mir nicht entgegen?"
Ach! wie kann sie dich begrüßen,
die in's Grab sie leg(t)en!
Lasst mich! will mein Liebchen sehen,
die mir Gott bescherte,
ob sie sterbend noch die schönen
Augen nach mir kehrte.
Wenn um ihre blassen Wangen
meine Seufzer schweben,
wird vielleicht sie aus dem Tode
wieder sich erheben.
Fryderyk Chopin - “Życzenie” (Mädchens Wunsch) op.74 Nr. 1 (1827) Poesie: Stefan Witwicki (1801 - 1847) Deutsch: Ferdinant Gumbert (1818 - 1896)
Könnt' ich als Sonne hoch am Himmel schweben,
nur für dich wollt' ich meine Strahlen geben;
nicht für die Wälder,
nicht für die Felder,
dort wo du dein kleines Fenster:
dort hinein würd' ich meine Strahlen geben,
könnt' ich als Sonne hoch am Himmel schweben.
Wär ich ein Vöglein, herrlich wollt ich singen,
dass dir mein Liedchen sollt' in deine Seele dringen,
säng' nicht in Wäldern,
nicht in den Feldern,
dort wo dein kleines Fenster:
wär' ich ein Vöglein, dort nur wollt' ich singen,
dir sollt' mein Liedchen in die Seele dringen.
*****
Karol Szymanowski - Słopiewnie op. 46bis Fünf Gesänge (1928) Poesie: Julian Tuwim (1894 - 1953) Deutsch: Rudolf Stephan Hoffmann (1878 - 1931) Nr. 1 „Słowisień“ (Kirschenweiß)
Weisse Bäume gleissend Sonnengluten,
Lieblich überglänzt von Honiggolde.
Bienensummen sich aus Bienenfluten
Leuchtet froh die holde Kirschendolde.
Und rund grüßt der Mond vom Himmelsgrunde,
Schatten träumen dunkellispeln leise
Weißen Bäumen klingt aus Silbermunde
Nachtigallen Kirschenweisse Weise...
Nr. 2 „Zielone slowa“ (Grüne Lust) Dort, im waldigen, grün düsterm Raum träumt stumm und trauervoll manch dunkler Baum.
Hier aber weit Gesang und Prangen.
Juchhei! jauchzt Wiesenpracht mit junggrünen Wangen.
Rinnt ein Wasser, springt ein Wasser, grün und helle,
schwellend, schnellend flinke Welle treibt die Quelle.
Schwarz dort der Wald, düster der Wald versunken
Wasser hier wallt, grüne Gewalt wie trunken.
Lockendes leises Singen, glockendes Saitenklingen,
Übermut sprengt dahin die Pferdchen zu jagendem Springen.
Heijah!
Nr. 3 „Św. Franciszek” (Der heilige Franziskus) Vögelein, Blümelein, laßt uns ihn preisen.
Halleluja wir bringen, Hallelujah wir singen Lilienweissen.
Der heil'gen Engel Chöre schallen zu seiner Ehre,
vor der Himmelsschar neigen im Reigen sich immerdar.
Reigen sich immerdar.
Herrlichkeit, Heiligkeit. Ewigkeit Dein
Sonne Du, Wonne Du, Jesu mein!
Nr. 4 „Kalinowe dwory“ (Rotes Lied) Rote Hexentürme, rote Herbstesstürme,
rote Beerenschnüre, rote Herzensschwüre.
Hütet euch fein, jung Mägdelein,
Dunkle Düsterhecken mögen ihn verstecken
Pan, den rasenden Herrscher der Schrecken!
Rote Herbstes Stürme, rote Herrentürme
brennen so heiß und wild
und rot, rot von Liebe und Tod! Ah!
Nr. 5 “Wanda” Wanda wanderndes Wasser ober starrem Gesteine
Weich ein weisses Gewebe wirkt der geisternde Mondstrahl.
In des Wellengrabs Wogen singet Wanda voll Wehmut,
Königlich leuchtende Haarflut kämmst das Wasser mit silberner Hand.
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Richard Strauss - „Die Nacht“ op.10 Nr. 3 (1885) Poesie: Hermann von Gilm (1812 - 1864) Aus dem Walde tritt die Nacht,
Aus den Bäumen schleicht sie leise,
Schaut sich um im weitem Kreise,
Nun gib acht.
Alle Lichter dieser Welt,
Alle Blumen, alle Farben
Löscht sie aus und stiehlt die Garben
Weg vom Feld.
Alles nimmt sie, was nur hold,
Nimmt das Silber weg des Stroms,
Nimmt vom Kupferdach des Doms
Weg das Gold.
Ausgeplündert steht der Strauch,
Rücke näher, Seel an Seele;
O die Nacht, mir bangt, sie stehle
Dich mir auch.
Richard Strauss - "Befreit" op.39 Nr. 4 (1898) Poesie: Leopold Dehmel (1863 - 1920) Widmung Dr. Fritz Siegen Du wirst nicht weinen. Leise
Wirst du lächeln und wie zur Reise
Geb' ich dir Blick und Kuß zurück.
Unsre lieben vier Wände, du hast sie bereitet,
Ich habe sie dir zur Welt geweitet;
O Glück!
Dann wirst du heiß meine Hände fassen
Und wirst mir deine Seele lassen,
Läßt unsern Kindern mich zurück.
Du schenktest mir dein ganzes Leben,
Ich will es ihnen wieder geben;
O Glück!
Es wird sehr bald sein, wir wissen's beide,
Wir haben einander befreit vom Leide,
So gab' ich dich der Welt zurück!
Dann wirst du mir nur noch im Traum erscheinen
Und mich segnen und mit mir weinen;
O Glück!
Richard Strauss - ”Morgen!“ op. 27 Nr. 4 Poesie: John Henry Mackay (1864 - 1933) Widmung Pauline Strauss- de Ahna (1863 - 1950) Und morgen wird die Sonne wieder scheinen
Und auf dem Wege, den ich gehen werde,
Wird uns, die Glücklichen sie wieder einen
Inmitten dieser sonnenatmenden Erde…
Und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen,
Werden wir still und langsam niedersteigen,
Stumm werden wir uns in die Augen schauen,
Und auf uns sinkt des Glückes stummes Schweigen...
----- Pause -----
Sergei Rachmaninoff - Sechs Romanzen, op. 38 (1916) Widmung Nina Koshits (1891 . 1965)
Text: Alexander Alexandrovich Blok (1880 - 1921) „Nächtlich im Garten“ Nächtlich im Garten bei mir schluchzet die klagende Weide,
O, wie untröstlich sie ist, ärmste, traurige Weide.
Jugendlich glänzet und prangt Morgenrot, holdestes Mädchen.
Weide doch schluchzt, ihr ist wehe, Träne verrinnt im Gelock.
2. К ней (K ney) Andante (F major) Poesie: Boris Nikolajevich Bugajev (1880 - 1934)
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