10.
März 2013
Duo Steckel / Rivinius
Foto: Emde
Paul Rivinius, Klavier - Julian Steckel, Violoncello
Der Cellist Julian Steckel wird mit dem Pianisten Paul Rivinius einen
Celloabend geben. „Natürlich ist Julian Steckel längst kein Geheimtipp
mehr“ - so schrieb das Klassik Magazin FonoForum im Juli 2011.
Spätestens seit dem Gewinn des Internationalen ARD-Wettbewerbes 2010, wo
er neben dem 1. Preis auch den Publikumspreis, den
Oehms-Classics-Sonderpreis sowie den Sonderpreis des Münchner
Kammerorchesters erhielt, ist Julian Steckel international einer der
meist gefragten Cellisten.
Vor mehreren Jahren haben sich der junge Cellist Julian Steckel und der Pianist
Paul Rivinius zu einem Duo zusammengeschlossen, das auf zahlreiche erfolgreiche
Konzerte und CD-Einspielungen zurückblicken kann.
Ihre 2009 von AVI-Music veröffentlichte Einspielung aller Werke für Cello und
Klavier von Mendelssohn-Bartholdy wurde von der nationalen und internationalen
Fachpresse als Referenzaufnahme bezeichnet und mehrfach ausgezeichnet.
Julian Steckel zählt heute zu den gefragtesten und vielseitigsten
Musikern seiner Generation. Er studierte u.a. bei Ulrich Voss, Gustav Rivinius,
Boris Pergamenschikow und Heinrich Schiff. Als Solist konzertierte er mit dem
Orchestre de Paris, den Rundfunksinfonieorchestern Berlin, Stuttgart, Frankfurt,
Saarbrücken, Kopenhagen und Warschau, mit der Kremerata Baltica, dem
Franz-Liszt-Kammerorchester Budapest und den Züricher und Stuttgarter
Kammerorchestern unter Dirigenten wie Sir Roger Norrington, Christopher Hogwood,
Heinrich Schiff, Andrey Boreyko, Yuri Simonov, Christian Arming, Michael
Sanderling, Yoel Levi und John Storgards.
Seine besondere Leidenschaft gilt der Kammermusik. Er musizierte mit Lars Vogt,
Christian Tetzlaff, Antje Weithaas, Isabelle Faust, Sarah Chang, Gustav Rivinius,
Yuri Bashmet, Alexander Lonquich, Thomas Larcher und Francois Leuleux sowie den
Quartetten Ebène, Vogler, Guarneri und Talich bei zahlreichen internationalen
Festivals in Heimbach, Luzern, Ludwigsburg, Bonn, Schwetzingen, Zermatt,
Mondsee, Cambrai und Menton. Auftritte als Solist und Kammermusiker führten ihn
u.a. in die Philharmonie und das Konzerthaus Berlin, den Herkulessaal und die
Philharmonie am Gasteig in München, in die Hamburger Musikhalle, den Salle
Pleyel und das Théatre du Chatelet Paris, die Tonhalle Zürich, das KKL Luzern
und das Seoul Arts Center. Im April 2010 gab er sein Debut in der Alice Tully
Hall im Lincoln Center in New York.
Julian Steckel wurde mit zahlreichen ersten und zweiten Preisen ausgezeichnet,
vom Rostropowitsch-Wettbewerb Paris über den Grand Prix Feuermann in Berlin, den
Internationalen Casals-Wettbewerb Kronberg, den Internationalen
Lutoslawski-Wettbewerb Warschau bis zum Deutschen Musikwettbewerb in Berlin.
Darüber hinaus erhielt er den Preis des Verbier-Festivals und zuletzt den
Borletti- Buitoni-Trust Fellowship Award in London.
Julian Steckel ist Mitglied des Lucerne Festival Orchestra unter der Leitung von
Claudio Abbado.
Paul Rivinius schloss 1996 an der Musikhochschule München bei Prof.
Gerhard Oppitz sein Klavierexamen und 1998 dessen Meisterklasse mit Auszeichnung
ab.
Er ist Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe, u.a. des Münchener
ARD-Wettbewerbs. 1988 erhielt er den Förderpreis der Saarländischen Sparkassen
und 1989 den Kulturpreis der Deutschen Industrie.
Bei zahlreichen Fernsehaufnahmen und Konzerten, u.a. in Japan und Amerika,
musizierte er als Klavierpartner seines Bruders Gustav Rivinius (Violoncello)
und spielte unter so namhaften Dirigenten wie Claudio Abbado.
Seit 1986 ist er Mitglied des Clemente Trios und seit 2004 Pianist des Mozart
Piano Quartets. Das Trio gewann 1995 den internationalen Kammermusikwettbewerb
von Caltanissetta und wurde weltweit zu vielen Konzerten eingeladen, u.a. nach
Vietnam, nach Japan (Suntory Hall), Thailand, Australien und in die USA.
Gemeinsam mit dem Cellisten Johannes Moser wurde er 2007 mit dem Echo Klassik
Preis für die Einspielung mehrerer Cello Sonaten von Schostakowitsch, Weinberg
und Boris Tschaikowsky ausgezeichnet.
Seit
2002 ist Paul Rivinius an der Universität der Künste Berlin als künstlerischer
Mitarbeiter im Fachbereich Kammermusik tätig.
Das Programm
Robert
Schumann
(1810 - 1856)
Fünf
Stücke im Volkston für Violoncello und Klavier op.
102
(1848)
Mit Humor
Langsam
Mit viel Ton
Nicht zu rasch
Stark und
markiert
Ludwig van
Beethoven
(1770 - 1827)
Sonate Nr. 3 für Violoncello und Klavier A-dur op. 69
(1808)
I.
Allegro, ma non
tanto
II. Scherzo:
Allegro molto
III. Adagio
- Allegro vivace
------------- Pause -----------
Dimitrij
Schostakowitsch
(1906 - 1975)
Sonate für Violoncello und Klavier d-moll op. 40
(1934)
I.
Allegro non troppo
II. Allegro
III. Largo
IV. Allegro
Zum Programm
Die fünf Stücke im Volkston von Robert Schumann sind in ihrer
Gegensätzlichkeit besonders reizvoll: Im ersten sind ungarische Stilelemente
verarbeitet, das zweite erinnert an ein Wiegenlied, im dritten wird die ganze
Bandbreite des Cellos klanglich ausgekostet, das vierte hat Marsch-Charakter,
das fünfte, durchgängig in Moll komponiert, wird von Leidenschaftlichkeit beherrscht.
Ludwig van Beethovens A-Dur Sonate aus seiner mittleren Schaffensperiode
ist das populärste und meistgespielte seiner fünf Werke für Violoncello und
Klavier. Im weitgespannten, vom Cello solistisch angestimmten melodischen
Hauptthema zeigt sich der heitere Grundcharakter des Werkes, der rhythmisch
spannungsreich akzentuiert wird. Im zweiten Satz, einem fünfteiligen Scherzo,
stehen die beiden Instrumente in synkopiertem Dialog miteinander. Ein
ausgeprägter langsamer Satz fehlt. Stattdessen leitet das ausdrucksstarke
Cantabile im dritten Satz ein heiteres und spielfreudiges Finale ein. Eine
brillante Coda setzt den Schlusspunkt.
Die viersätzige Sonate gilt als Dimitrij Schostakowitschs erstes
bedeutendes Kammermusikwerk. Sie trägt konservativ-spätromantische Züge. Die
Uraufführung 1935 war ein großer Erfolg, da es der von Josef Stalin geforderten
"Verständlichkeit" entsprach. Die anspruchsvolle Sonate gehört bis heute zum
Repertoire jedes renommierten Cellisten. Zu perlender Klavierbegleitung spielt
das Cello zunächst als erstes Thema eine lyrische Melodie, danach übernimmt das
Klavier das schwelgerische Seitenthema und übergibt dem Cello die Weiterführung.
Im dreiteiligen Scherzo erleben wir einen temperamentvollen Rundtanz mit
klanglich raffinierten Flageolett-Passagen, vom Klavier in hohem Diskant
begleitet. Die Sonate ist als ausgeprägtes Duo mit gleichberechtigten Partnern
konzipiert. Eine Ausnahme ist der dritte Satz, der stark von geheimnisvollen
Cello-Kantilenen geprägt wird. Hier hat das Klavier hauptsächlich begleitende
Funktion. Der vierte Satz ist mit seinem heiteren Rondo-Thema durch
musikantische Spielfreude geprägt.
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Stand: 13. März 2013.
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