Jülicher Schlosskonzerte©
Klassische Kammermusik im historischen Ambiente - seit 1979
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Foto: Wolfgang Emde
Andrei Banciu wurde 1985 in Timisoara (Rumänien) geboren. Von seinem 6. bis 21. Lebensjahr wurde er in seiner Geburtsstadt von Prof. Maria Bodo unterrichtet, zunächst an dem Musiklyzeum „Ion Vidu“, danach an der West-Universität Timisoara. Ab dem Jahr 2006 studierte er an die Universität der Künste Berlin bei Prof. Klaus Hellwig. Er hatte Klaviermeisterkurse bei Paul Badura-Skoda, Fabio Bidini, Pascal Devoyon, Rainer Becker, Karl-Heinz Kämmerling, Jacques Rouvier und Tamas Vesmas, sowie bei Wolfram Rieger (Liedgestaltung) und Gianluca Cagnani (Cembalo). Seit 1995 war er vielfacher Preisträger in nationalen und internationalen Wettbewerben, u.a. 1995 ‘Rovere d’oro’ Italien (1. Preis), 1998 und 2002 ‘Jeunesses Musicales’ Bukarest, Rumänien (2. Preis), 2004 ‘Kissinger Klavierolympiade’ Bad Kissingen (Publikumspreis), 2006 ‘Bela Bartok’ Szeged, Ungarn (1. Preis). Er bekam Stipendien von der Paul-Hindemith-Gesellschaft Berlin, der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Konrad-Adenauer-Stiftung und er ist einer der 2010 Bayreuth-Stipendiaten. Seit 2000 konzertierte er in Rumänien mit den Philharmonischen Orchestern von Timisoara, Arad und Sibiu, und gab Solo- und Kammermusikabende (zusammen mit dem ‘Jacques Thibaud Streichtrio Berlin’) in Deutschland (Berlin, Bremen, Bayreuth, Essen, Hamburg, München, ‘Kissinger Sommer’ Bad Kissingen, ‘Europäische Wochen’ Passau), in den USA. und Polen. 2009 spielte er zusammen mit dem belgischen Geiger Leonard Schreiber in Holland (Utrecht, Linschoten), Belgien (Antwerpen), Frankreich (Maison de Radio France, Paris) und England (Royal Festival Hall, London)
Das Programm
Bei seinem sehr persönlichen Klavierabend wird uns der junge rumänische Pianist Andrei Banciu auf eine feinsinnige musikalische Reise durch „seelische Wetterlandschaften“ schicken: Klar und heiter zu Beginn des Abends mit Haydn und Schubert, dann neblig, düster und verhangen mit Mendelssohn und Janacek und endend im Sturm der sich ankündigenden leidenschaftlichen Romantik in Beethovens „Apassionata“.
(1732 - 1809) (1795)
Allegro - Adagio - Allegro molto
(1797 - 1828)
Sonate in A-Dur D 664
Allegro moderato - Andante - Allegro
(1809 - 1847)
Fantasie in fis-moll op. 28 Fantasia - Scherzo - Presto
--- Pause ---
Leoš Janáček (1854 - 1928)
"Im Nebel" (1912)
Andante - Molto Adagio - Andantino - Presto
(1770 - 1827)
Sonate in f-moll op.57 "Apassionata" (1804)
Allegro assai
Andante con moto – attacca
Zum Programm Joseph Haydns Sonate C-Dur Hob. XVI: 50 war die letzte seiner Londoner Klaviersonaten und wurde vor seiner Rückkehr nach Wien 1795 vollendet. Mit der Widmungsträgerin, Therese Bartolozzi, die als eine der besten Pianistinnen Englands galt, verband ihn eine herzliche Freundschaft. Die kraftvollen Dreiklangsbrechungen, mit denen das Allegro beginnt, bestimmen den ganzen Satz in immer neuen Varianten. Bartolozzis koloristische Fähigkeiten kamen im Adagio zur Geltung, dessen stark ornamentierte Cantabile-Oberstimme typisch für Haydns späten Klavierstil ist, während das Finale mit seinen filigranen, witzigen Motiven an ein Beethoven-Scherzo erinnert.
Anfang des ersten Satzes lässt Frühlingsstimmung aufkommen und knüpft an Haydns fröhliche Sonate an. Im zweiten Satz variiert Schubert kunstvoll ein zunächst nachdenkliches, zart schwebendes Thema. Der letzte Satz ist tänzerisch, übermütig, manchmal fast ein wenig derb, voll Optimismus und jugendlicher Kraft. Felix Mendelssohns "Fantasie" ist ein dreiteiliges Bravourstück. Beginnend mit kurzen präludierenden Passagen geht das Thema rasch in wilde, virtuose Kaskaden über. Eine Art Scherzo bildet den zweiten Satz. Das brillante Presto-Finale ist eine Herausforderung für jeden Pianisten.
Der tschechisch-mährische Nationalkomponist Leoš
Janáček hatte großen Einfluss auf die nachfolgende Künstlergeneration
und auf die Entwicklung der Musik des 20. Jahrhunderts. Die Kompositionen
für Klavier nehmen in seinem Schaffen zwar keinen großen Raum ein, doch
zählt seine Klavierkomposition “Im Nebel” zu seinen bedeutendsten Werken. Ludwig van Beethovens Sonate f-moll entstand im Jahr 1804 und wurde 1807 uraufgeführt. Sie gehört zu seinen berühmtesten Werken. Tief aufwühlend, hoch dramatisch, von dämonischer Tiefe wird sie oft am Schluss eines Klavierabends als Höhepunkt des Programms gespielt. In der Tat ist es schwierig, ein Werk zu finden, das nach der "Appassionata" noch zur Geltung kommen kann. Bis heute gilt diese Klaviersonate aufgrund ihrer interpretatorischen und technischen Anforderungen als ein Prüfungsstück für aufstrebende Pianisten.
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