Jülicher Schlosskonzerte©
Klassische Kammermusik im historischen Ambiente - seit 1979
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Petra Brabcová, Violine
Die spezifische Instrumentalbesetzung (Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Bläserquintett) bietet eine fast unerschöpfliche Skala an Farbkombinationen mit dem vollen Klang eines Kammerorchesters. Dadurch ist es möglich, Kompositionen vom Barock bis zur Gegenwart ins Repertoire aufzunehmen, welches besonders breit und vielfältig ist. Das Tschechische Nonett stellte sich bereits auf zahlreichen internationalen Musikfestivals vor: den Salzburger Festspielen, Edinburgh International Festival, Montreux, Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festivals La Folle journée de Nantes, Festival de Música de Canarias, Prager Frühling und anderen. Es absolvierte viele Konzerttourneen durch europäische Länder (Deutschland, Österreich, Großbritannien, Holland, Spanien, Italien, Frankreich), weiter durch Länder Nord- und Südamerikas, Japan und Afrika und trat ebenfalls auf bedeutenden internationalen Konzertbühnen auf: Wiener Musikverein, Montreux Auditorium Strawinski, München Herkulessaal, Auditorio de Zaragoza, Lyon Auditorium, Washington Library of Congress, Playhouse Vancouver, Dvořák-Saal des Prager Rudolfinums usw. Die umfangreiche Diskographie des Tschechischen Nonetts umfasst fünfundvierzig Langspielplatten und CD´s der Firmen Supraphon, Panton und Harmonia Mundi. Für die Aufnahmen für die französische Edition Praga Digitals mit dem internationalen Vertriebsnetz Harmonia Mundi, mit dem das Tschechische Nonett im Jahre 1995 einen Exklusivertrag abgeschlossen hat, erhielt das Ensemble eine ganze Reihe wichtiger Preise. Die Aufnahme des Nonetts mit Werken von Bohuslav Martinů erhielt 1996 von der bekannten Rezensionszeitschrift Repertoire höchste Ehren – den Preis 10 du Repertoire, und im Jahre 2003 gewannen die Aufnahmen Beethovenscher Kompositionen den Preis Choc du Monde de la Musique. Für Praga Digitals hat das Tschechische Nonett auch Kompositionen von Brahms, Mozart, Roussel, Prokofjew, Spohr, Dvořák u. a. eingespielt.
Das Ensemble Petra Brabcová (Violine) hat mit bedeutenden Orchestern weltweit als Solistin konzertiert. Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe. Simona Hecova (Violoncello), Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe, ist seit 1997 festes Mitglied des tschechischen Nonetts. David Pavelka (Kontrabass), Pavel Langpaul (Fagott), Vladimir Kroupa (Bratsche) und Jiri Spacek (Waldhorn) sind Mitglieder des Prager Rundfunk Symphonieorchesters. Jiri Skuhra ist Flötist im Orchester der Prager Symphoniker. Vladislav Borovka (Oboe) lehrt neben seiner regen Konzerttätigkeit am Prager Konservatorium. Ales Hustoles (Klarinette) spielt seit 1994 im Tschechischen Nonett. Außerdem wirkt er im Orchester der Opera Mozart und der Oper des Nationaltheaters mit und ist Mitglied der Prager Bläserharmonie.
Das Programm
(1824-1884)
Drei Tschechische Tänze (für Nonett bearbeitet von František Hertl)
1. Oves 2. Slepička 3. Skocna
Richard Wagner (1813 – 1883)
Siegfried Idyll (für Nonett bearbeitet von Tomáš Ille)
--- Pause ---
Johannes Brahms (1833 – 1897)
Serenade in D op. 11 (für Nonett bearbeitet von Alan Boustead)
Zum Programm
Viele Werke Bedřich Smetanas sind, wie die Dvořáks, von folkloristischen Themen bestimmt, die mit großem Klangsinn und rhythmischer Raffinesse verarbeitet werden. Dies gilt auch für die drei hier zur Aufführung gebrachten tschechischen Tänze, die ursprünglich für Klavier komponiert wurden. Richard Wagners Siegfried-Idyll, eine sinfonische Dichtung für Kammerorchester, entstand 1870 als Überraschungsgeschenk für seine Frau Cosima nach der Geburt des ersten Kindes, Siegfried. Es besticht durch idyllisch verklärte Klangfarben. Wagner verwendete hauptsächlich Motive aus seinem Musikdrama Siegfried, das den dritten Teil der Tetralogie Der Ring der Nibelungen bildet. Die Serenade Nr.1 in D-Dur op.11 von Johannes Brahms ist stark von Sinfonien Haydns und Serenaden Mozarts beeinflusst. In der sechssätzigen Fassung brachte der Geiger Josef Joachim das Werk am 28. März 1859 in Hamburg in der Nonett-Besetzung zur Uraufführung. Im Dezember 1859 erbat sich Brahms bei Joachim Notenpapier mit der Absicht, das Werk „in eine Sinfonie zu verwandeln“. Die Orchestrierung erfolgte Ende Januar 1860. In der Tat lassen sich die beiden Serenaden op.11 und op.16 als eine Art Vorstudien zum sinfonischen Schaffen von Brahms verstehen, das erst 16 Jahre später, im Jahr 1876, mit der 1. Sinfonie c-moll op.68 seinen Anfang nahm. Das in D-Dur stehende erste, rustikal klingende Thema des in der Sonatenform komponierten ersten Satzes (Allegro molto) ist mit dem Finalthema der 101. Sinfonie Joseph Haydns verwandt. Die Durchführung zeigt für Brahms typische Synkopierungen und triolische Motive. Das Scherzo I (Allegro non troppo) ist als Da capo-Form (Scherzo mit Trio) angelegt. Das unisono angestimmte Hauptthema steht in d-moll und ähnelt dem Thema des Scherzos in Brahms' späterem 2. Klavierkonzert op.83. Das Adagio non troppo ist in breit angelegter Sonatenform komponiert. Das Hauptthema des sehr gesanglichen und zugleich kunstvoll komponierten Satzes steht in B-Dur. Auch das Menuetto ist in seiner kammermusikalischen Besetzung und thematischen Ausrichtung an klassische Vorbilder angelehnt. Auch hier finden wir wieder die Da capo-Form mit Menuetto I (G-Dur) und Menuetto II (g-moll). Das folgende Scherzo II (Allegro) mit Trio erinnert an manche Kompositionen Beethovens. Das erste Thema in D-Dur wird von den Hörnern intoniert. Der letzte Satz (Rondo, Allegro) mit dem marschartig bewegten Hauptthema in D-Dur rundet das Werk ab, das aufs Ganze gesehen eher einen lyrisch-beschaulichen als einen dramatischen Eindruck hinterlässt.
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