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Das nächste Konzert findet statt am Sonntag, 23. April 2023 um 20 Uhr mit dem Duo Lea & Esther Birringer
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28. Oktober 2018
das Kölner Barock-Ensemble Nel Dolce
Stephanie Buyken, Blockflöte, Gesang Olga Piskorz, Violine Harm Meiners, Violoncello Flora Fabri, Cembalo
„Nel Dolce“ begibt sich unter dem Motto „vom Dunkel ins Licht“ auf den Weg von der Nacht in einen neuen Tag und beleuchtet diesen immer wieder faszinierenden Übergang auf sehr vielfältige Weise. Das besondere Anliegen des Ensembles, die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in der heutigen Zeit wieder lebendig werden zu lassen, äußert sich sowohl in der Interpretation der Werke als auch in innovativen Aufführungskonzepten.
Die Interpreten
Die Blockflötistin und Sopranistin Stephanie Buyken wurde 1979 in Kamp-Lintfort geboren. Von 1998 bis 2003 absolvierte sie ein Studium der Germanistik und Schulmusik (Hauptfach Gesang bei Nathalie Usselmann-Kock) in Köln, woran sich ein Blockflötenstudium bei Ursula Schmidt-Laukamp (Köln) anschloss, das sie 2004 mit Diplom beendete. Sie nahm an diversen Meisterkursen, unter anderem bei Dorothee Oberlinger, teil. Als Solistin konzertierte sie mit verschiedenen Orchestern (u. a. Bachs 4. Brandenburgisches Konzert und Konzerte von Antonio Vivaldi). Ihre weitere künstlerische Gesangsausbildung erhielt sie von 2004 bis 2006 bei Barbara Schlick (Wuppertal), vertieft durch Studien in Paris bei Isabelle Guillaud und derzeit bei Michaela Krämer (Düsseldorf). Auch als Sopranistin entfaltet sie eine rege Konzerttätigkeit. Dabei hat sie sich ein breites Repertoire erarbeitet, dessen Schwerpunkte in den Bereichen Oratorium (Bach: Weihnachts-Oratorium, Johannes-Passion, h-moll-Messe, Magnificat; Vivaldi: Gloria; Händel: Alexander-Fest), Lied und Kammermusik liegen. Olga Piskorz wurde in Jelenia Góra (Polen) geboren. Im Alter von 7 Jahren begann sie die Musikschule in Legnica zu besuchen, die sie 2008 in der Klasse von Konrad Dragan (Violine) abschloss. Im Juni 2011 beendete sie ihr Bachelor-Studium mit Auszeichnung bei Prof. B. Bryla (Violine) an der Hochschule für Musik in Poznan (Polen). Olga Piskorz wurde bereits in jungen Jahren Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, unter anderem erzielte sie 1. Preise beim "Young Paganini" Wettbewerb in Legnica, beim Wettbewerb "Tadeusz Wronski" für Violine Solo sowie beim Internationalen Wettbewerb "H.W. Ernst und K.Szymanowski" in Breslau. Im Jahr 2009 begann sie sich für die Alte Musik zu interessieren - seit Oktober 2011 studierte sie im Rahmen eines DAAD-Stipendiums Barockvioline an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in der Klasse von Prof. Richard Gwilt . Im Februar 2014 bestand sie dort ihre Master- Abschlussprüfung mit Auszeichnung. Im Dezember 2011 wurde Olga Piskorz Mitglied des Kölner Barock-Ensembles Nel Dolce. Sie spielt zahlreiche Konzerte mit deutschen und internationalen Ensembles wie dem Cöllner Barockorchester, Neue Düsseldorfer Hofmusik, The Wallfisch Band, Capella Vitalis Berlin, Musica Poetica London oder Collegium Musicum Köln und arbeitet mit renomierten Barockgeigern wie Richard Gwilt, Irmgard Schaller, Petra Müllejans, Elizabeth Wallfisch und Mary Utiger zusammen. Neben regelmäßigen Konzertauftritten übt sie auch pädagogische Tätigkeiten aus. Harm Meiners studierte (nach Abschluss eines Physik-Studiums) Violoncello an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Hier absolvierte er 2004 als Schüler von Prof. Claus Kanngiesser seine künstlerische Diplomprüfung. Ergänzend absolvierte er zahlreiche Meisterkurse. Während des Studiums begann er sich auch für die historischen Spielweisen des Violoncellos zu interessieren. Dabei erhielt er u.a. Anregungen durch Wieland Kuijken und Rainer Zipperling. Mit dem Ensemble Nel Dolce legte er 2010 sein Konzertexamen ab. Seine vielfältige Konzerttätigkeit mit dem Schwerpunkt Kammermusik führte ihn u.a. zu den Donaueschinger Musiktagen und den Dresdner Tagen für Neue Musik sowie in Konzertsäle wie die Berliner Philharmonie oder die Kölner Philharmonie. Er konzertierte mit renommierten Künstlern wie Pi-hsien Chen, Ariadne Daskalakis und Dorothee Oberlinger und war an diversen CD-Einspielungen sowie an Rundfunkaufnahmen von WDR, SWR und DLF beteiligt. Mit dem Ensemble Nel Dolce spielte Harm Meiners drei CDs ein: Nach der Debut-CD "Aus der Seele" und "La Rosa" folgte im Jahr 2015 die CD "Tierisch Barock", die von Presse und Rundfunk hochgelobt wurde (BR-Klassik: "eine tierisch gute Barock-CD", SR2-Kulturradio: "wunderbare CD", hr2-kultur: "virtuos, klar in Klang, präzise im Zusammenspiel, mit äußerster Ausdruckskraft, artistisch im Wechselspiel der Emotionen"). Neben seiner freiberuflichen Tätigkeit erfüllte Harm Meiners von 2005 bis 2015 einen Lehrauftrag für Kammermusik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Flora Fabri wurde in Budapest geboren. An dem Béla Bartók
Konservatorium für Musik in Budapest absolvierte sie
2001-2005 die
Hauptfächer Klavier und Musiktheorie. Ihre ersten Impulse am
Cembalo erhielt
sie von Anikó Soltész. 2007 wechselte sie zur Münchner
Hochschule für Musik und Theater in die Cembaloklasse von
Prof. Christine
Schornsheim. Hier erhielt sie 2011 ihr künstlerisches Diplom.
Das Programm
"Vom Dunkel ins Licht"
Antonio Vivaldi
(1678 – 1741) für Blockflöte, Violine, Violoncello und B.c.
(1590 – 1657) für Blockflöte solo
(1685 - 1750)
das
Prélude aus für Violoncello solo
(1685 - 1759) "Die ihr aus dunklen Grüften" (HWV 208)
Arie für Sopran, Violine und Basso continuo
(1644 - 1704) aus den Mysteriensonaten für Violine und B.c.
(1729 – 1768) Triosonate d-moll
für Blockflöte, Violine und B.c. - Pause -
(1668 - 1733) Quatrième livre de pièces de clavecin, ordre XXV für Cembalo solo
La Visionaire. Gravement et marqué - Viste La Misterieuse. Modérément La Montflambert. Tendrement sans lenteur La Muse Victorieuse. Audacieusement Les Ombres Errantes. Languissamment
(1685 - 1750) Triosonate F-Dur für Blockflöte, Violine und B.c.
(1563 - 1626) “Awake sweet love“ für Sopran, Violine und B.c.
Zum Programm
Vom Dunkel ins Licht Das Konzert beginnt mit Antonio Vivaldis Concerto “La Notte”. Zwei Sätze tragen die programmatischen Titel “Fantasmi” (Geister) bzw. “Il sonno” (der Schlaf). Damit zeigt sich die Nacht mit zwei Gesichtern – Angst, Gefahr, Geheimnis und zugleich Erholung, Ruhe, Schlaf. Auf dem weiteren Spaziergang begegnen den nächtlich Wandernden zwei solistische Stimmen - Jakob Van Eycks “Nachtigaltje” und Johann Sebastian Bachs Prelude in d-moll. Während der Gesang der Nachtigall idyllische Assoziationen an junge Frühlingsnächte zu wecken vermag, lädt Bachs Cellosuite ein zu eher unprogrammatischeren Bedeutungszuweisungen.
Der
unvermittelte Wechsel zwischen Alter und Neuer Musik in diesem Teil des
Programms soll die Freiheit der Träume in Raum und Zeit verdeutlichen. In der zweiten Konzerthälfte begegnen den Zuhörern in Couperins Suite unterschiedliche Charaktere, die die Nacht beleuchten als Raum für Visionen, Geheimnisse, Kreativität und Irrungen. Bachs Triosonate läutet den Morgen - das Leben ein. Dowlands “Awake, sweet love”, verteibt nun vollends die Dunkelheit - ein neuer Tag kann beginnen..
Mit einer Zugabe von Nicola Matteis bedankten sich die sympathischen Musiker für den begeisterten Applaus..
Stand: 09. April 2022. |
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