Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

Ein Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024

um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

14. September 2019

 

Jubiläums-Sonderkonzert

"Mozarts Kammermusik mit Bläsern"

Das Pasqualini-Quartett Jülich mit befreundeten Bläser-Solisten

nicht im Abonnement enthalten, aber ermäßigter Ticket-Preis für die Abonnenten..

Das Konzert wurde aufgezeichnet und kann jederzeit in unserer [Mediathek] aufgerufen werden

 

Hans-Otto Horch, 1. Violine

Sebastian Reimann, 2. Violine

Susanne Trinkaus, Viola

Ulrike Zavelberg, Violoncello

 

Die Mitglieder des Streich-Quartetts kennen sich seit vielen Jahren und haben oft und in unterschiedlichen Formationen miteinander konzertiert:

 

Hans Otto Horch, 1. Violine, war Mitglied im Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden und des Aachener Kammerorchesters. Schon früh spezialisierte er sich auf Kammermusik. Mit dem Leonhardt-Quartett, das mehrfach an Meisterkursen mit dem führenden tschechischen Vlach-Quartett teilnahm, und mit seinem Tübinger Klaviertrio gewann er erste Preise beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Colmar. Viele Jahre leitete er das Aachener Kammermusik-Ensemble, mit dem er erfolgreich auch als Solist konzertierte. Seit 2016 ist er künstlerischer Beirat im Verein Jülicher Schlosskonzerte.

 

Sebastian Reimann, 2. Violine, finanzierte sein Studium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Igor Ozim u. Prof. Gerhard Peters durch Engagements  in div. Orchestern, u.a. Robert Schumann Kammerorchester Düsseldorf, Philharmonisches Orchester Dortmund. Seine Tätigkeiten als Konzertmeister div. Musical- und Theater-Produktionen und bei Kammermusik-Konzerten spiegelt seine musikalische Vielseitigkeit wieder.

Mit Tango Fuego, dem Joscho Stephan Quartett oder Strings are Changing war er in Europa und Amerika unterwegs. Zuletzt leitete er das AOC Orchestra of Yangon im Auftrag des Goethe Instituts Myanmar.

 

Susanne Trinkaus, Viola, studierte u.a. in der Meisterklasse Max Rostals und des Amadeus Quartetts an der Musikhochschule Köln. Als Geigerin des "Robert Schumann Ensembles" für Klavier-Kammermusik und des "Ensemble Carolina" konzertierte sie u.a. in Spanien, Portugal, Lettland, Ukraine, USA und Australien und erarbeitete sich ein vielseitiges Repertoire in den entsprechenden Musikgattungen. Seit vielen Jahren ist sie, neben ihrer Dozenten-Tätigkeit an der Jülicher Musikschule, Konzertmeisterin und Solistin mehrerer Kammerorchester-Formationen im Raum Düren-Köln.

Von Beginn an - also seit nun 40 Jahren - ist Susanne Trinkaus an der musikalischen Gestaltung der Jülicher Schlosskonzerte maßgebend beteiligt. Seit 2004 ist sie deren Künstlerische Leiterin.

Einen Beitrag zur Gründungsgeschichte der Jülicher Schlosskonzerte finden Sie hier [...]

 

Ulrike Zavelberg lebt als freischaffende Cellistin und Dozentin für Cello und Kammermusik im Raum Köln. Sie studierte in Köln und Aachen und schloss ihr Studium 1991 mit der künstlerischen Reifeprüfung an der Folkwang-Hochschule Essen bei Prof. Young-Chang Cho ab.

Sie ist Gründungsmitglied des mehrfach mit ersten Preisen ausgezeichneten Rubin-Quartetts. Zahlreiche Rundfunkproduktionen und CD-Einspielungen bei Arte Nova und Brilliant Classics mit Werken von J. Haydn, W.A. Mozart und Ludwig van Beethoven, und die Gesamtaufnahme der Streichquartette B. Bartóks, dokumentieren die Bandbreite ihrer künstlerischen Aktivitäten.

 


 

Die Bläser-Solisten

 

Thorsten Johanns konzertiert als Solo-Klarinettist sowie als Teil zahlreicher Kammermusik-Formationen in renommierten Konzerthäusern, auf Festivals und Veranstaltungen in der ganzen Welt. In seiner über zwanzig Jahre andauernden professionellen Musikerlaufbahn arbeitete er unter anderen mit den Dirigenten Sir Neville Marriner, Semyon Bychkov und Howard Griffiths. Regelmäßige Engagements als Solo-Klarinettist bei den Berliner Philharmonikern gehören ebenso zu seinem Tätigkeitsfeld wie Gast-Auftritte beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, bei den Münchner
Philharmonikern, dem NDR-Elbphilharmonieorchester und dem WDR Sinfonieorchester in Köln. Thorsten Johanns war/ist Gast bei zahlreichen Festivals weltweit und wirkte bei vielen erfolgreichen CD-Produktionen mit. Für seine Einspielung von Mozarts „Don Giovanni“ mit dem Ensemble `opera senza´ erhielt er 2008 den ECHO KLASSIK. Darüber hinaus gab Johanns in den vergangenen Jahren mehrfach internationale Meisterkurse in China, den USA und Australien, außerdem u.v.a. bei der „Villa Musica“ Rheinland-Pfalz, beim Conservatorium Antwerpen und der Folkwang-Universität der Künste.

Die folgende Saison 2018/19 startet mit einem Höhepunkt: Auf dem Stift-Festival (Niederlande) wird Thorsten Johanns ein ihm gewidmetes Werk uraufführen. Das Stück des griechischen Komponisten Dimitri Terzakis trägt den Namen „Flüchtige Gedanken“. Zum Spielzeitbeginn steht außerdem ein Auftritt beim Beethovenfest Bonn an. Es folgen Konzerte mit dem Ensemble Raro in Paris und beim Musikfestival auf Usedom, Duo-Recitals und Meisterkurse an der Universität in Pécs (Ungarn), Konzerte der Deutschen Bläsersolisten, CD-Aufnahmen des Klarinettenquintetts von Max Reger für das Label cpo mit dem Diogenes Quartett München, eine Tour mit dem ARIS-Quartett und Duo-Recitals mit Moritz Eggert. Darüber hinaus wurde Thorsten Johanns zu Solokonzerten mit dem Radio-Orchester Bukarest (Mozart Klarinettenkonzert) und dem dogma chamber orchestra (Weber) eingeladen. Ein Solokonzert in Marvao (Portugal) bei einem - durch den Dirigenten Christoph Poppen organisierten Festival - sowie ein erneuter Auftritt beim Chiemgauer Musikfrühling sind ebenfalls in der Planung.

 

 

Arnd Sartor Arnd Sartor ist in Bergneustadt im Oberbergischen Kreis aufgewachsen und entdeckte im dortigen Musikleben die Oboe als sein Instrument. An der Hochschule für Musik und Tanz in Köln studierte er bei Professor Michael Niesemann und Christian Schneider. Er legte 2001 seine musikalische Reifeprüfung ab. In der Spielzeit 2002/2003 war er als Oboist und Englisch-Hornist bei den Essener Philharmonikern engagiert.
Dem Symphonie-Orchester des Oberbergischen Kreises und der Capella Villa Duria ist er seit vielen Jahren verbunden.
Seit 2004 ist er festes Mitglied im Sinfonieorchester Aachen.

 

Gerda Schwartz studierte an der Musikhochschule Rheinland - Abteilung Aachen - Allgemeine Musik- und Instrumentalpädagogik mit den Instrumentalfächern Querflöte, Gesang und Klavier. Nach ihrem Master-Abschluß folgte ein Exzellenzstudiengang im Fach Querflöte. Ihr Konzertexamen schloss sie "mit Auszeichnung" ab.

Bei zahlreichen internationalen Meisterkursen hat sich Gerda Schwartz ständig weitergebildet. Seit nunmehr über 40 Jahren unterrichtet sie als hauptamtliche Lehrkraft an der Städtischen Musikschule Jülich. Sie nahm die Einladung an die Europa-Schule in Erkelenz an und leitet seitdem das große sinfonische Orchester dieses Gymnasiums. Sie ist als Flötistin - und auch als Piccolistin - in Sinfonieorchestern und in der professionellen Kammermusik konzertierend tätig.

 


 

Das Programm

 

Wolfgang Amadeus Mozart

(1756 - 1991)

Quartett für Flöte und Streichtrio in D-Dur KV 285 (1777)

Allegro - Adagio - Rondeau

Solistin: Gerda Schwartz, Querflöte

 

 

Quartett für Oboe, Violine, Viola und Violoncello in F-Dur, KV 370 (1781)

Allegro - Adagio - Rondeau. Allegro

Solist: Arnd Sartor, Oboe

 

- Pause -

 

Wolfgang Amadeus Mozart

 

Quintett für Klarinette und Streichquartett in A-Dur, KV 581 (1789)

Allegro - Larghetto - Menuetto - Trio I - Trio II

Allegretto con variazoni

Solist: Thorsten Johanns, Klarinette

 

Als Zugabe spielten dieselben Musiker noch das Adagio aus dem Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 in der Fassung für Klarinette und Streichquartett..

 


 

Zum Programm

 

Wofgang Amadeus Mozart hat wie kaum ein anderer Komponist in vier seiner kammermusikalischen Werke Bläser und Streicher meisterhaft miteinander verbunden. Dabei entstanden einzigartige Kompositionen: die vier Flötenquartette, das Oboenquartett, das Hornquintett und ‒ als später Höhepunkt ‒ das Klarinettenquintett.

Die Bläser haben in diesen Werken solistische Aufgaben: Konzertant korrespondieren sie mit den Streichern, die teils begleiten, teils als gleichrangige Partner fungieren.

Im Flötenquartett KV 285 verlieh der knapp 22jährige Mozart dem Quatuor concertant für Flöte und Streicher seine klassische Gestalt. Auf einen Kopfsatz in Sonatenform mit den virtuosen Passagen einer Aria di Bravura folgen eine wunderbare Moll-Kantilene zu serenadenhafter Begleitung und ein tänzerisches Rondeau im „vermanierierten Mannheimer goût“.

Hier spürt man nichts von Mozarts später so gern geäußertem Widerwillen gegen die barocke Traversflöte mit ihren Intonationsschwächen, sondern er nutzte alle Vorteile der Querflöte: die Geläufigkeit im bequemen D-Dur, die hohen strahlenden Kantilenen und die dynamischen Schattierungen. Besonders delikat wirkt das Licht- und Schattenspiel der Flöte im h-Moll-Adagio über dem Pizzicato der Streicher. Auch im Allegro und Rondeau lassen der Schwung der Themen und der differenzierte Streichersatz keine Anzeichen von Lustlosigkeit erkennen.

 

Mozarts Oboenquartett KV 370 entstand in München. Geschrieben wurde es allerdings für den ersten Oboisten der berühmten Mannheimer Hofkapelle, Friedrich Ramm.

Das Quartett besteht aus einem fein gearbeiteten, „singenden“ Allegro-Kopfsatz in Sonatenform, einem pathetischen d-Moll Adagio, dessen Nähe zu den dramatischen Höhepunkten des „Idomeneo“ nicht zu überhören ist, und aus einem Rondo im Sechsachteltakt. Mitten in diesem für die Oboe besonders virtuosen Satz wechselt das Blasinstrument für kurze Zeit in den Viervierteltakt, während die Streicher im Sechsachtel bleiben müssen – ein frühes Beispiel für Polyrhythmik.

 

Das Klarinettenquintett KV 581, vollendet am 29. September 1789, wurde für seinen Freund Anton Stadler geschrieben. Das geniale Werk begeistert durch seinen klanglichen und melodischen Zauber.

Der Dur-Gesang wird durch Moll-Eintrübungen gebrochen (zweites Thema des ersten Satzes); die stille Abgeklärtheit der Themen ist von untergründiger Trauer durchzogen (Larghetto); Volkstümlichkeit grenzt unmittelbar an erhabene Einfalt und stille Größe (Menuett und Finale).

Diese Verschmelzung von Heiterkeit und sanfter Trauer ergab sich für Mozart aus dem Zusammenspiel von Klarinette und Streichern beinahe von selbst. Die vier Sätze des Klarinettenquintetts sind von beispielhafter Klarheit der Dramaturgie. Die einheitliche Stimmung des gesamten Werkes entsteht dabei nicht zuletzt dadurch, dass die Themen des ersten Satzes, des Menuetts und des Finales auf der gleichen fallenden Linie beruhen. Der langsame Satz nimmt in seinem ruhigen Gesang den seines Klarinettenkonzerts vorweg.

Nach der einleitenden Klarinettenmelodie, einer idealisierten Kavatine, entwickelt sich ein opernhaftes Duett mit der ersten Violine. Das Menuett zeigt kantable Qualitäten, ebenso das erste Trio in Moll, das die Streicher allein bestreiten, während das zweite Trio ein veritabler Ländler für die Klarinette ist.

Die abschließenden Variationen gehören in ihrer kontrapunktischen Virtuosität und ihren ausgeprägten thematischen Charakteren zu Mozarts bedeutendsten Exempla der Gattung. Das Thema im Tanzrhythmus einer Gavotte könnte aus der „Zauberflöte“ stammen, so deutlich nimmt es Papagenos Liedmelodien vorweg. Jedes Instrument ist mit einem Solo an den Variationen beteiligt, die Bratsche in der obligatorischen Mollvariation. In der Uraufführung war dies vermutlich Mozarts eigenes Solo, da er in der Kammermusik in seinen späten Jahren für gewöhnlich die Bratsche spielte. Höhepunkt des Satzes ist die Adagio-Varation, ein breit ausgeführter Gesang, an dessen Ende die Zeit für einige wundervolle Akkorde still zu stehen scheint, bevor sich die letzte Variation in einen schmissigen Kehraus verwandelt.

 

[Zur Lokal-Presse..]   [Zum Programmblatt..]   [Zur Rezension..]

 

 




 webmaster: dr.weitz@gmail.com

Stand: 15. April 2020.