Jülicher Schlosskonzerte©
Klassische Kammermusik im historischen Ambiente - seit 1979
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1. Mai 2022
Tschechisches Nonett das Konzert wurde vom WDR aufgezeichnet und später gesendet im Rahmen der Reihe "Kammerkonzerte NRW"
Romana Zieglerová - Violine, Ondřej Martinovský - Viola, Simona Hečova - Violoncello David Pavelka - Kontrabass, Jiri Skuhra - Flöte, Vladislav Borovka - Oboe Ales Hustoles - Klarinette, Pavel Langpaul - Fagott Jiri Spacek - Horn
Das Tschechische Nonett ist eines der ältesten Kammerensembles weltweit. Gegründet wurde es im Jahre 1924 von Schülern des Prager Konservatoriums und wurde innerhalb von kurzer Zeit zu einem bedeutenden Klangkörper mit klassischem Repertoire und in vielerlei Hinsicht bahnbrechend für neue Musik. Das Tschechische Nonett hat durch seine Interpretationen und der originellen Instrumentalbesetzung viele bekannte zeitgenössische Komponisten zu neuen Kompositionen inspiriert, genannt seien an dieser Stelle Prokofjew, Lutosławski, Martinů.
Das Programm
Louis Spohr (1784 - 1859) Grand Nonett op. 31 Allegro Scherzo. Allegro – Trio I / II Adagio Finale. Vivace
- Pause -
Antonín Dvořák (1841 - 1904) Serenade D Moll op. 44 Moderato, quasi marcia Minuetto. Tempo di minuetto – Trio. Presto Andante con moto Finale. Allegro molto
Zum Programm Der in Braunschweig geborene Geigenvirtuose Louis Spohr zählt zu jenen Komponisten des 19. Jahrhunderts, deren Ruhm heute verblasst ist. Seine Kammermusik und Opern, die die frühe Romantik prägten, werden heute kaum noch aufgeführt. Dabei wurden seine Werke damals häufig mit großem Erfolg gespielt. Der fast zwei Meter große, hühnenhafte Geiger war der deutsche Antipode Paganinis, der ihn respektvoll den „vorzüglichsten Sänger“ auf seinem Instrument nannte. Als Dirigent war Spohr einer der ersten, die sich mit dem Taktstock vor das Orchester stellten. Er war Opernkapellmeister am Theater an der Wien, in Frankfurt und in Kassel, wo er für mehr als 30 Jahre wirkte. Der Komponist gehörte zu einer Generation, die noch stark von Haydn und Mozart geprägt war und von diesen ausgehend allmählich zu einem neuen Stil gelangte. Im Nonett gibt es mehr als einen Hinweis auf diese Tradition. Wenig originell sind seine Themen, neuartig und auch heute noch faszinierend dagegen seine Harmonik und Klangfarben. Der Beginn des Adagios in tiefer Streicherlage verweist auf ähnliche Anfänge bei Schubert, Mendelssohn und Brahms. Hier fand Spohr zu einem neuen Ton, den auch nachfolgende Romantiker aufgriffen. Unumstritten ist auch die satztechnische Meisterschaft seines Werks, das bis heute als das Nonett schlechthin gilt. Jedes Instrument ist solistisch und zugleich als Stimme im Ensemble behandelt.
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Stand: 25. Mai 2022. |
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