Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

Die international bekannte US-amerikanische Pianistin Claire Huangci tritt auf am Sonntag, 3. November 2024

um 20 Uhr in der Schlosskapelle

 

 

20. Juni 2021

(wegen Corona vom 21. März hierher verschoben und nicht in der Kapelle sondern im PZ)

 

 

Friedrich Thiele & Naoko Sonoda

 

Cello & Klavier

 

 

 

     Naoko Sonoda - Klavier  &  Friedrich Thiele - Violoncello

 

Friedrich Thiele, Jahrgang 1996, gewann zahlreiche renommierte nationale und internationale Preise, wie den 2. Preis, Publikumspreis und Preis für die beste Interpretation des Auftragswerks beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2019 und den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2019 und startete durch aktuelle Erfolge beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen 2019 (2. Preis, Publikumspreis, Orchesterpreis), beim Wettbewerb Ton & Erklärung in München 2017 (1. Preis), sowie beim TONALi-Wettbewerb 2015 in Hamburg (3. Preis und Publikumspreis) eine internationale Karriere.

Als Solist gastierte er beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchester des Nationaltheaters Brasília, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Münchner Rundfunkorchester, den Nürnberger Sinfonikern, dem Orquesta Sinfónica Simón Bolívar in Caracas und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Prag. Friedrich Thiele spielte solistisch bereits in vielen großen Konzerthäusern, wie dem Mariinsky-Theater Sankt Petersburg, der Elbphilharmonie und der Laeiszhalle Hamburg und dem Herkulessaal und Gasteig in München.

Als leidenschaftlicher Kammermusiker durfte er schon beim Heidelberger Frühling, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Molyvos International Music Festival und dem Vadim Repin Trans-Siberian Art Festival auftreten. Dort spielte er u. a. mit Igor Levit, Benjamin Beilman, Volker Jacobsen, Viviane Hagner und Marc-André Hamelin.

Seit 2016 ist Friedrich Thiele Student in der Klasse von Wolfgang Emanuel Schmidt in Weimar. Zuvor wurde er fünf Jahre von Peter Bruns im Jungstudium an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig ausgebildet. In seiner Zeit am Landesgymnasium für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden erhielt er 2006–2011 Unterricht von Ulf Prelle, Solo-Cellist der Dresdner Philharmonie.

2010 errang Friedrich bei dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in der Solowertung Violoncello einen ersten Preis (Höchstpunktzahl) und einen Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben. Seitdem wird er von der Deutschen Stiftung Musikleben gefördert und spielt ein französisches Cello, 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds.

 

Die japanische Pianistin Naoko Sonoda hat an der Toho-Gakuen Musikhochschule Tokio bei Yuko Okumura, Seiko Ezawa und Mikhail Voskresensky und an der Universität der Künste Berlin bei Rainer Becker studiert. 
Kammermusikunterricht erhielt sie bei Markus Nyikos, Tabea Zimmermann und Natalia Gutman. Nach dem Studium wurde sie von der Universität der Künste Berlin, sowie der Hochschule für Musik Hanns-Eisler Berlin, Franz Liszt Musikhochschule in Weimar  als künstlerische Mitarbeiterin engagiert, eine Tätigkeit, die sie bis heute fortsetzt. 
Sie ist vielfache Preisträgerin internationaler Klavier- und Kammermusik-Wettbewerbe, wie z.B. in Argent und Trieste (Italien) sowie in Lodz (Polen).
Sie konzertierte solistisch und kammermusikalisch in zahlreichen Ländern Europas und Asiens und nahm wiederholt an verschiedenen Festivals wie z.B. dem Schleswig-Holstein, Verbier- oder Mecklenburg-Vorpommern Musikfestival teil.
Auftritte absolvierte sie sowohl als Solistin (z.B. mit dem Sinfonie-Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie) wie auch als Kammermusik-Partnerin von Kolja Blacher, Mark Gothoni, Danjulo Ishizaka, Jens Peter Maintz, Santiago Valencia Cañón und Andrei Ionita, mit dem sie eine künstlerische Zusammenarbeit verbindet. 
Zusätzlich hatte sie bereits mehrere Live-Auftritte in verschiedenen öffentlichen Rundfunkanstalten wie der BBC, ZDF, BR, WDR, HR, DLF und RBB.  In den letzten Jahren war Naoko Sonoda in den großen Sälen wie dem Mariinsky Theater in St. Petersburg, Wigmore Hall in London, Carnegie Hall in NY oder dem Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie zu Gast.
2013, 2019 erhielt sie den Preis für „ Beste collaborative Pianistin“ beim internationalen Markneukirchen Musik Wettbewerb in Deutschland. 2015, 2018 wurde sie ebenfalls mit dem Preis “Beste collaborative Pianistin” sowohl beim internationalen Lutoslawski Wettbewerb in Polen als auch 2015, 2019 beim 15. Internationalen Tschaikowsky Wettbewerb in Russland ausgezeichnet. 

 

 


 

Das Programm

(zwei leicht verkürzte Konzerte - um 17 und 20 Uhr)

 

Ludwig van Beethoven

(1770-1827)

Sieben Variationen über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“

aus W.A. Mozart Oper „Die Zauberflöte“ für Klavier und Violoncello WoO 46

 

Ludwig van Beethoven

Sonate D-Dur Nr. 5, op. 102/2

Allegro con brio - Adagio con molto sentimento d´affetto - Allegro - Allegro fugato

 

César Franck

(1822-1890)

Sonate A-Dur für Violine und Klavier

(Version für Violoncello und Klavier)

Allegretto moderato - Allegro - Recitativo - Fantasia. Moderato - Allegretto poco mosso

 

und als Zugabe:

Henryk Wieniawsky

(1835-1880)

Scherzo-Tarantella g-moll für Violine und Klavier

(in der Bearbeitung für Violoncello und Klavier von Arturo Bonucci)

 


 

Zum Programm

Im Sommer 1815 komponierte Beethoven die beiden Cellosonaten Opus 102, die zunächst noch keinen großen Erfolg hatten, aber zu den wenigen bedeutenden Werken dieser Phase gehören, die privat vor allem wegen der immer schlimmer werdenden Taubheit besonders krisenhaft war. Gleich der erste Satz, Allegro con brio, beginnt mit einer jener knappen Floskeln, wie sie für Beethoven seit 1811 typisch wurden. Es ist eine trotzige Sechzehntel-Figur im Klavier, die an den Beginn des Streichquartetts op. 95 erinnert. Im weiteren Verlauf wird dieses Motto mit den anderen Themen, einer spielerischen Überleitungsfigur und dem gesanglichen zweiten Thema, kombiniert. In der Coda steigern sich die Sechzehntel-Läufe des Hauptthemas zu einer kraftvollen Pointe. Zum Brio des Kopfsatzes steht das Adagio con molto sentimento d´affetto in scharfem Gegensatz. Es ist eines jener äußerst gedehnten Adagios, deren neuartige „rührende Wendungen“ die romantisch gestimmten Zeitgenossen tief bewegten. Das Thema, ein feierlicher Choral in d-moll, wird vom Cello angestimmt und vom Klavier in tiefer, dunkler Lage begleitet. Danach setzt ein pathetischer Dialog zwischen den beiden Instrumenten ein, getragen von einem sanft pulsierenden Motiv in der linken Hand des Klaviers. Im Mittelteil hellt sich die Stimmung auf, die beiden Instrumente dialogisieren in fließender Bewegung. Danach kehren die beiden Mollabschnitte verändert wieder: Der d-moll-Choral liegt nun im Klavier, unterbrochen von Einwürfen des Cellos im punktierten Rhythmus, und auch der pathetische Dialog wird im Ausdruck gesteigert. Dieser innige Schluss wird vom Beginn des Finales förmlich weggewischt. Eine banale Tonleiter des Cellos wird vom Klavier ebenso banal wiederholt. Erst danach entpuppt sie sich als der Beginn eines Fugenthemas, das in einem kapriziösen Allegro fugato dreistimmig ausgearbeitet wird. Die Synkopen des Themas führen zu rhythmischen Verschiebungen. Die große Steigerung am Ende wird von einem über 20 Takte ausgehaltenen Triller auf D in der linken Hand des Klaviers getragen.

César Franck komponierte die Violin-Sonate A-Dur im Sommer 1886 als Hochzeitsgeschenk für den berühmten belgischen Virtuosen Eugène Ysaye, der sie im Dezember 1886 in Brüssel uraufführte und auch die beiden umjubelten Pariser Aufführungen des Jahres 1887 spielte. In Ysayes Konzertprogrammen trat die Sonate dann rasch ihren Siegeszug um die Welt an. Die vier Sätze der Sonate sind durch eine gemeinsame motivische Substanz, die aus dem ersten Thema der Violine des Kopfsatzes herausgefilterte „idée fixe“, miteinander verknüpft. Die so erzielte zyklische Verbundenheit gehört zu den markanten Stilmerkmalen Francks.

Das Werk, einer der bedeutendsten Violinsonaten des „Fin de Siècle“, gehört heute zum Standard-Repertoire aller Geiger.

Doch auch Flötisten und zahlreiche Cellisten waren animiert, die Sonate für ihr Instrument zu arrangieren. Gavriel Lipkind hat sich seine Fassung der Geigenstimme selbst geschrieben – getreuer am Original als so manche frühere Version.

 

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Stand: 23. Juni 2021.