Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

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Der Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024 um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

 

Rezension des Konzertabends am 22. April 2007

 

Eine gewagte Musikmischung

Debussy-Trio stellt beim Schlosskonzert hohe Anforderungen an das Publikum

Jülich. Große Flexibilität wurde vom Publikum des letzten Schlosskonzertes der Saison erwartet. Das Debussy-Trio aus München bot einen gewagten Querschnitt durch das Repertoire für die Besetzung mit Flöte, Harfe und Viola.

So begann der Abend mit einer Sonate von Jean Marie Leclair (1697-1764), der ganz seiner zeitgenössischen „italienisch-französischen" Stilrichtung des 18. Jahrhunderts treu bleibt. Mit angepasster Leichtigkeit, solide und klangschön musizierte das Trio die vier Sätze des Werkes. Der besondere Charakter der Harfe ging verloren, da dem Instrument nur der Cembalopart zufiel.

Erst bei dem „Elegiac Trio" für Flöte, Viola und Harfe von Arnold Bax (1883-1953) wurde der Reiz der instrumentalen Besetzung deutlich. Die Harfe entfaltete ihren eigenen Charme und Klangcharakter. Sphärische Klänge trugen die romantischen Melodien von Bratsche und Flöte. Drei recht eigenständige Partien verwoben sich zu einem faszinierenden Klangbild.

Musikalischer Impressionismus lockte und forderte die Zuhörer zugleich. Nur schwer kann man sich der Dynamik des Werkes entziehen. Wie ein Maler mit Farben, so „malt" Debussy mit Tönen und Klängen. Die Sonate in Originalbesetzung fordert optimale Aufmerksamkeit des Zuhörers ebenso wie die der Musiker, die diese Aufgabe mit Bravour erfüllten. Zusammenspiel, musikalisches Empfinden und technische Perfektion beeindruckten.

Nach diesem Höhepunkt folgte im zweiten Teil eine etwas gewagte Mischung. In dem Stück „And then I knew 't was the wind" von Toru Takemitsu (1930-1996) begegnet japanischer Folklore, die in seriellen Strukturen integriert und so zu einem artifiziellen Stück wird, das sich in seinen ostasiatischen Klängen von der westlichen Musik deutlich unterscheidet.

Ein zu großer Sprung - zeitlich und stilistisch - war die Ouvertüre zur Oper „Die diebische Elster" von Gioachino Rossini, amüsant und leicht musiziert, das leider nicht in die Programmfolge passen wollte. Das gilt wohl auch für die folgenden jiddischen Lieder, die den Zuhörern jeweils kleine Geschichten erzählten. Jedes Werk war als Solostück hörenswert und wurdevom Debussy-Trio perfekt präsentiert und interpretiert. So dankte am Ende großer Applaus den drei Musikern.                                                                                                                  (Vi-Em)

 


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