Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

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Die international bekannte US-amerikanische Pianistin Claire Huangci tritt auf am Sonntag, 3. November 2024

um 20 Uhr in der Schlosskapelle

 

Rezension des Konzertabends am 7. Oktober 2012

 

Perle der Kammermusik in der Guten Stube

Jacques Thibaud Ensemble eröffnet mit außergewöhnlichen Darbietungen die neue Reihe der Schlosskonzerte. Vor 33 Jahren eingeführt.

Von Silvia Jagodzinska

 

Jülich.  Auf den Tag genau 33 Jahre nach Eröffnung der Schlosskonzertreihe sprach Dr. Rudolph Weitz in der „guten Stube der Stadt Jülich“ einleitende Worte zur neuen Konzertreihe, die mit dem hervorragenden Jacques Thibaud Ensemble an den Start ging. In stets wechselnden Besetzungen spielten die vier Gründungsmitglieder Burkhard Maiß (Violine), Andrei Banciu (Klavier), Eleonore Pameijer (Flöte) und Bogdan Jianu (Violoncello). Als fünfte preisgekrönte Musikerin brillierte Hannah Strijbos mit ihrer Viola.

Das einleitende Flötenquartett D-Dur KV 285 von Wolfgang Amadeus Mozart für Flöte, Violine, Viola und Cello bezeichnete Einstein als „Perle der Kammermusik, mit einem der schönsten Mittelsätze, die je für Flöte und Begleitung geschrieben worden sind“. Und das, obwohl Mozart „die Flöte nicht leiden konnte“. Diese dominierte in allen drei Sätzen als Kontrast zum Streicherklang.

 

Romantische Werke

Mit diesem Flötenquartett aus der Klassik stellten die Künstler mit dem Thema „Mozart und die Romantik“ drei Werke von Komponisten aus der Romantik gegenüber, nämlich Weber, Schumann und Golestan. Sie zählten zur ersten Musikergeneration, die Mozart in der Musikgeschichte einen einmaligen Stellenwert einräumten. Ihr höchstes und doch unerreichbares Ziel war die Klarheit der Musik Mozarts.

Mit dem Flötensolo „Atem“ aus der Feder von Konrad Boehmer wagte sich Flötistin Pameijer an ein zeitgenössisches Stück, nicht ohne ihrem Publikum in der voll besetzten Schlosskapelle einige Hintergrundinformationen zu geben: Boehmer schrieb ein Stück für den niederländischen Flötisten Rien de Reede und ließ sich von dessen Nachnamen zur Zweitonstruktur „d e“ hinreißen, die als roter Faden des musikalischen Themas diente.

Das folgende Trio für Klavier, Flöte und Violoncello in g-moll op. 63 in vier Sätzen von Carl Maria von Weber gilt als fester Bestandteil der Flötenliteratur. Die virtuos geführten, gleichberechtigten Stimmen der drei Instrumente verschmelzen in dem Stück zu einer Einheit. Besonders interessant erscheint nach einer feierlich-langsamen Einleitung im zweiten Thema das „Joho-Tralala-Motiv“ aus dem Jägerchor des Freischütz als Webers Selbstzitat. Der zweite Satz ist ein dramatischer Schnellwalzer, im dritten variiert der Komponist die Liedweise zu Eichendorffs berühmten Gedicht „In einem kühlen Grunde“.

Die zweite Konzerthälfte begann mit dem rumänischen Komponisten Stan Golestan, der vor wenigen Jahren wiederentdeckt worden ist. Flöte und Klavier brachten die „Sonatine für Flöte und Klavier“ in vier spannungsreichen Sätzen in Vollendung zu Gehör.

Letztes Stück und Konzerthöhepunkt war das temperamentvolle Klavierquartett Es-Dur op. 47 von Robert Schumann, ein Meisterwerk der Kammermusik. Langsam und geheimnisvoll wird die musikalische Handlung im ersten Satz schwungvoller und nimmt später dieses geheimnisvolle Dunkel thematisch wieder auf. Ständig steigert sich die musikalische Spannung und mündet in fast symphonischer Dichte.

Der dritte Satz gestaltet sich als schwärmerischer Zweiklang zwischen Cello und Violine. Virtuosität und besondere Präzision verlangte das Finale mit einem Fugenthema und einem brillanten Ausklang.

 

(ptj)

 



 

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