Junge Musiker spielen auf Top-Niveau
Schubert-Oktett
- Höhepunkt des zweiten Schlosskonzertes. Amaryllis Quartett
garantiert wunderbaren Konzertabend
Von
unserer Mitarbeiterin Hilde
Viehöfer-Emde
Die Jülicher Schlosskonzerte entwickeln sich zu einem Geheimtipp in
der Musikszene der Region. Inzwischen sind die Qualität der
Konzerte, die Professionalität der Künstler und die Ausgewogenheit
in der Programmgestaltung über Jülichs Grenzen hinaus bekannt. Dies
wurde bei dem zweiten Schlosskonzert in der Abo-Reihe an dem
Besucheransturm deutlich.
Es gastierte das Amaryllis Quartett,
das allein schon in seiner hochqualifizierten Besetzung für
einen wunderbaren Konzertabend steht:
Gustav Frielinghaus und Lena Wirth (Violine), Lena Eckels
(Viola), Yves Sandoz (Violoncello).
Das Programm des Abends bot diesem Quartett in seiner Formation alle
Möglichkeiten, den Werken gerecht zu werden und sie dem Publikum
hautnah zu vermitteln.
Die fünf Sätze des Streichquartettes von Anton Webern, komponiert
1909, sind eine musikalische Aussage Anton Weberns über das
unbedingt Wesentliche. Er verzichtet auf die klassischen Formen
weitestgehend, gestaltet aber ungewöhnlich farbig und fantasiereich.
Diesem Anspruch des Komponisten zollten die Musiker völligen Respekt
und musizierten engagiert
und präzise. Die klanglichen Möglichkeiten der Instrumente wurden
voll ausgenutzt.
Robert Schumanns Streichquartette
waren ihm als Komponisten ein persönliches Anliegen. So ist auch
sein Streichquartett in a-moll von fast überirdischer Schönheit.
Er verbindet viele kompositorische Elemente miteinander. Eine
polyphone Einleitung, kontrastierende Themen, getrommelte
Begleitrhythmen, lyrische Passagen
und gesangliche Themen. Fast der Wirklichkeit entrückt
folgten die Zuhörer diesem Werk, das vom Amaryllis Quartett in den
schnellen
Sätzen temperamentvoll und bei den sakral anmutenden Passagen fast
andächtig und einfühlsam interpretiert wurde.
Der Programmpunkt des zweiten
Teils des Konzertes erforderte eine Aufstockung des Ensembles. Die
Kontrabassistin Alexandra Henstebeck, der Klarinettist Martin
Krusche, der Fagottist Daniel Mohrmann und der Hornist Christoph Eß
ermöglichten in Zusammenarbeit mit dem Amaryllis Quartett die
Aufführung des Oktetts
in F-Dur.
Dies ist als ein besonderes Werk zu betrachten, da es besonderer
musikalischer Aufmerksamkeit
seitens der Zuhörer
und der Interpreten bedarf.
Beliebt, berühmt,
so verbindet dieses Werk serenadenhafte, kammermusikalische und
sinfonische
Elemente miteinander. Farbenreich agieren die Instrumente in
ihren unterschiedlichen Klangfarben.
Fast orchestralen Charakter hat das Werk, was aber in graziöser
Form gelöst
wird. Wunderbar wurden die Möglichkeiten der Komposition von den
Bläsern genutzt. Liebreiz der Melodien, ländlerisch wirkungsvolle
Passagen wechseln. Konzertant virtuos ist das gesamte Oktett. Es
wurde in wunderbar persönlicher musikalischer Form mit Grazie,
Eleganz und Leichtigkeit von dem Ensemble wiedergegeben.
Mit stürmischem Applaus bekundeten die Zuhörer ihre Begeisterung für
die Musik und das Ensemble, das so meisterhaft musizierte,
(hivi)
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