Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

Der Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024 um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

Rezension des Konzertabends am 17. November 2013

Die Klangwelten Franz Schuberts

Zweites Schlosskonzert mit Sonate und Liederzyklus des Komponisten. Viel Applaus für die beiden jungen Künstler Christoph Schnackertz und Achim Hoffmann. Instrumental und vokal brillante Interpretationen.

Von Hilde Viehöfer-Emde

Jülich. Das Werk Schuberts füllt die Instrumentalmusik und die Vokalwerke in einer unnachahmlichen Kompositionskunst mit einer Schönheit der Melodie und Harmonik, die den Zuhörer gefangen nimmt und in die romantische Unendlichkeit der Klangwelt entführt. Diesen Zauber entfaltete das 2. Schlosskonzert mit dem Duo Christoph Schnackertz am Flügel und Bariton Achim Hoffmann.

Lyrische Weite und Tiefe entwickelt auch die Klaviersonate A-Dur D 959 von Franz Schubert, die im ersten Teil des Konzertes in der Schlosskapelle erklang. Das technisch anspruchsvolle Werk mit seiner harmonischen Fülle und den lyrischen Elementen stellt höchste Ansprüche an den Pianisten. Christoph Schnackertz brillierte mit ausgefeilter Technik und feinsinniger Musikalität. Er wurde dem intimen, lyrisch-introvertierten Charakter des Werkes absolut gerecht. Diese A-Dur-Sonate wird als Krönung des Sonatenwerkes des Komponisten bezeichnet. In subtiler, fein ziselierender Spielweise ließ der Pianist sowohl die Dramatik wie auch die zarte Poesie des Werkes zur Geltung kommen. Großer Applaus war dem Solisten sicher.

Der Liedschöpfer

Der zweite Teil des Konzertes führte zu Franz Schubert als Liedschöpfer, der aus dem dichterischen Wort eine Fülle musikalischer Anregungen schöpfte und in romantische Klänge umsetzte. Ursprüngliche, naturhafte Melodien sind im Einklang mit der Dichtung. Worte werden zu Musik,

Die schönsten Lieder Schuberts aus seinem letzten Lebensjahr wurden unter dem Titel „Schwanengesang“ zusammengestellt. Texte von Ludwig Rellstab und Heinrich Heine wurden in einer unheimlichen Kraft und Intensität vertont. Musik und Wort wurden in harmonischem Zusammenwirken von Bariton Achim Hoffmann und Pianist Christoph Schnackertz zu einem Hörgenuss. Die angenehme Stimme des Sängers, deutliche Aussprache und dezente Dramaturgie und Interpretation ließen Wort und Musik im Mittelpunkt stehen. Die innigen Übergänge zwischen Dur und Moll gelangen besonders bei dem bekannten Werk „Ständchen“ gefühlvoll und entwickelten in der Überschneidung eine besondere Spannung. Achim Hoffmann gelang es, die tiefe Empfundenheit des Werkes zu vermitteln.

Einzigartig und von besonderer Eindringlichkeit ist „Kriegers Ahnung“, eine Komposition, die fast opernhaft anmutet. Kraftvoll und ergreifend gefühlvoll gelang die Interpretation durch den Bariton in dramatisch deklamatorischem Stil.

Die beiden jungen Künstler Achim Hoffmann und Christoph Schnackertz gestalteten einen beeindruckenden Konzertabend und erhielten herzlichen Applaus, für den sie sich mit der Zugabe „Die Taubenpost“ bedankten.

(hivi)