Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

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Der Klavierabend mit Alexander Krichel findet am Sonntag, 28. April 2024 um 20 Uhr in der Schlosskapelle statt

 

 

Rezension des Konzertabends am 22. März 2009

 

Schlosskonzert voller Kontraste

Das Leipziger Calmus-Ensemble zelebriert höchste Gesangskunst in Perfektion. Ein Musikerlebnis der besonderen Art zieht das Publikum in seinen Bann.

Jülich. Einen musikalischen Leckerbissen servierte das Planungsteam der Schlosskonzerte mit dem Calmus-Ensemble. Aus Leipzig, der sächsischen Hochburg der Komponisten, kamen die fünf jungen Musiker in die Herzogstadt. Die ehemaligen Thomaner Sebastian Krause (Countertenor), Tobias Pöche (Tenor), Ludwig Böhme (Bariton) und Joe Roesler (Bass) bilden mit Sopranistin Anja Lipfert ein Ensemble, dessen gesangliche Konzeption ein Musikerlebnis der besonderen Art möglich machte. Jeder für sich ist Gesangssolist, alle gemeinsam ein Klangkörper, der sowohl Motetten wie auch Singspiele und moderne Balladen aufführte.

Im ersten Programmteil brachte das Ensemble glasklar und präzise, aber ebenso weich und wohlklingend, geistliche Gesänge von Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Johann Sebastian Bach. Diese Motetten, mehrstimmige Vokalmusik, zeugten von hoher Gesangskunst und zogen das Publikum in ihren Bann.

Locker, aber nicht minder reizvoll ging es im zweiten Programmteil zu. Humorvoll und äußerst unterhaltsam war das Singspiel "Mozärtliches" frei nach dem Grimmschen Märchen "Schneewittchen" sowie Melodien von Mozart. Mit kleinen Requisiten wurde es zur musikalischen Parodie. Den Musikern machte dies Kabinettstückchen sichtlich so viel Spaß wie dem Publikum.

Zwei makabre Chansons von Georg Kreisler folgten. Hierbei trat die Sprache stark in den Vordergrund. Die Texte von "Barbara" und "Was für Ticker" waren amüsant, dabei kabarettistisch und gesellschaftskritisch. Seals Pop-Ballade "Kiss from a rose" vertonte die Binsenweisheit, dass auch eine Rose Dornen hat. "Crazy little thing called love" von Queen-Sänger Freddy Mercury beschloss das Programm.

Die Begeisterung des Publikums animierte das Quintett noch zu zwei Zugaben. Ein köstlicher, sprachlich recht komplizierter Song, dessen Textgrundlage ein dadaistisches Gedicht ist, gipfelte in der resümierenden Aussage "Ottos Mops kotzt" - eine musikalische Aussage, die durchaus nicht peinlich, sondern humorvoll und intelligent urkomisch war. Mit einem zarten, besinnlichen Schlaflied ging ein außergewöhnlicher Konzertabend zu Ende. (viern)

 


 


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