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2025/2026

Ad Mosam und Rubens Rosa

26. April 2026

Ad Mosam und Rubens Rosa

Der ersehnte Fürst ist da! – eine musikalische Reise auf den Spuren des Erbprinzen Karl Friedrich von Jülich-Kleve-Berg 1555–1575

Ad Mosam ist ein Ensemble aus den Niederlanden, hat aber eine internationale Besetzung: professionelle und spezialisierte Ensemblesänger, Solisten und Instrumentalisten verbinden ihre Liebe zur Alten Musik und nehmen das Publikum mit. Die Heimat von Ad Mosam ist Limburg, aber das Ensemble ist auch landesweit in den Niederlanden und natürlich in der Euregio Maas-Rhein aktiv. Die ausdrucksstarken Auftritte spiegeln die Liebe zum Publikum und die Leidenschaft für Alte Musik wider. Die Auftritte sind intensiv und zeugen von lebendiger Kommunikation und Interaktion auf der Bühne und mit dem Publikum: „Wir wollen, dass jeder Auftritt ein Erlebnis ist, das die Menschen inspiriert, mitreißt und begeistert.“

Rubens Rosa ist ein junges Ensemble für mittelalterliche Musik aus Basel, benannt nach einem Marienlied aus dem Utrechter Gesangbuch (Ende 15. Jahrhundert). Es wird von Aliénor Wolteche (Streichgeige und Renaissance-Violine) und Matthieu Romanens (Tenor), zwei jungen Absolventen der Schola Cantorum Basiliensis, gemeinsam geleitet. Ihr Repertoire reicht von der Musik des 13. Jahrhunderts bis zur vokalen und instrumentalen Polyphonie des Spätmittelalters und der Renaissance. Das junge Ensemble strebt leidenschaftlich nach einer klanglichen und poetischen Verbindung zwischen Stimme und alten Instrumenten, sei es in der weltlichen Monodie, begleitet von Geige, Harfe oder Laute, oder in der sakralen Polyphonie.

Ensemble Ad Mosam:
NN – Sopran
Tessa Roos
NN – Contra/hoher Tenor
NN – Bass
Bernard Woltèche, Violone
Martin Lubenow, Zink, Orgel
Thomas Hasselbeck – Zink
Andreas Domnick – Posaune
Nathaniel Wood (angefragt) – Posaune
NN – Posaune

Ensemble Rubens Rosa:
Matthieu Romanens, Tenor
Aliénor Wolteche, Renaissance-Violine
Elizabeth Sommers, Renaissance-Gambe
Asako Ueda, Laute und Renaissance-Gitarre
Mélina Perlein-Féliers, Harf

Die Werke

Kindheit am Rhein
Thomas Crecquillon (c. 1505-1557)
Oncques amour me fut (instrumental)

Heinrich Isaac (1450-1517)
La mi la sol

Adrien Willaert (1490-1562)
Ricercar III a 4 (instrumental)

Martin Peudargent (c. 1550-1590)
Dux optatus adest und Irrigat Omnipotens

Anonym
Fortuna desperata a (instrumental)

Martin Peudargent
Il n’est plaisir

Auf der Reise
Heinrich Isaac
Recordare Jesu Christe

Anton Gosswin (1546-1598)
Qual meraviglia se mi piacqu’il bosco
Besuch der Höfe in Süddeutschland und Wien

Cesare Negri (c. 1536-1602)
Alemana d’amore (instrumental)

Roland de Lassus (1532-1594)
Sto core mio
Ludwig Senfl
Tandernac II

Maddalena Casulana (c. 1544-1583)
S’alcun vi mira

Giorgio Mainerio (c. 1535-1582)
Pass’e mezzo antico (instrumental)

Anton Gosswin
Fröhlich zu sein ist mein Manier

Giorgio Mainerio
Tedescha (instrumental)

Jacobus Vaet (1529-1567)
Vitam quae faciunt beatiorem

Anonym
Tandernaken
Rom

Martin Peudargent
Libertas Christiana

Johannes de Cleve (c. 1529-1582)
Carole cui nomen (Motette auf den Tod von Karl Friedrich)

Diego Ortiz (c. 1510-1570)
Ricercar (instrumental)
Jacobus Vaet
Aus Missa pro defunctis:
Requiem aeternam
Agnus dei
Maddalena Casulana
O notte, o ciel, o mar, o monti
Martin Peudargent
Circumdederunt me

Zum Programm

Mit diesem Programm soll an das Leben des Erbprinzen Karl Friedrich von Jülich-Kleve-Berg (1555–1575) erinnert werden. Der Tod dieses jungen Prinzen im Alter von knapp 20 Jahren in Rom sollte die Geschichte des Rheinlandes tiefgreifend beeinflussen. Er löste letztlich den Jülich-Klevischen Erbfolgestreit aus, der zum Ausgreifen Brandenburg-Preußens in den Westen führte. Hätte dieser Krieg nicht stattgefunden, wäre die heutige Landkarte Europas vielleicht anders geworden.

Nach einem Blick auf seine frühen Jahre im Rheinland folgen wir Karl Friedrich auf seiner Reise nach Rom. Insbesondere verbrachte er mehrere Jahre am Hof von Kaiser Maximilian II. in Wien. Nach seinem Tod schrieb sein Lehrer Stephanus Winandus Pighius eine Hommage an ihn, Hercules Prodicius, deren Titel sich auf die Allegorie „Die Wahl des Herkules“ des Sophisten Prodicus von Keos bezieht. Indem er eine Analogie zwischen dem Helden und Karl Friedrich zieht, beschreibt Pighius den intellektuellen Weg des Prinzen als entschlossen, fröhlich und hochintelligent. Er wurde von Papst Gregor XIII. mit großen Ehren empfangen und feierte das Heilige Jahr 1575 im Petersdom, wenige Wochen vor seinem Tod.

Die Geschichte von Karl Friedrichs Leben nimmt uns mit auf eine Reise durch kontrastreiche Klangstile: von der franko-flämischen Musik des späten Mittelalters bis zu den italienischen Tänzen der Renaissance, über die Madrigale von Maddalena Casulana zu den großen Messen von Palestrina. Wir folgen Karl Friedrichs Reise durch Europa, aber auch dem initiatorischen intellektuellen Weg, den ein junger Prinz zu dieser Zeit eingeschlagen haben könnte: Der Text Vitam quae faciunt beatiorem listet zum Beispiel die Dinge auf, die Menschen nach moralischen Grundsätzen glücklich machen.

Ein klangvolles Instrumentalensemble aus Renaissance-Violine und -Gitarre, Laute, Harfe und Gambe mischt sich mit den fünf Sängern in dieses farbige Programm.

oben: Ensemble Rubens Rosa, Instrumente siehe links
unten: Ensemble Ad Mosam, Instrumente siehe links