Erlesene Beispiele aus Schumanns Schaffen
Das
Schlosskonzert
bietet
reiches Programm in kompetenter Besetzung.
Wunderbarer
Liederabend zum 150. Todesjahr des Komponisten.
Die
virtuosen Akteure bescheren dankbaren Zuhörern einen Hochgenuss.
JÜLlCH.
1840 komponierte Robert
Schumann 138 Lieder
von größter Erlesenheit. Mit dem Ohr des Dichters fand er erlesene
Verse, in
deren Vertonung sich Wort und
Musik verbanden und intensivierten. Er komponierte stets mit großem
Gefühl und Vielgestaltig in
der Stilistik. Sein Ausdrucksspektrum ist äußerst breit und reicht von
ekstatischer Deklamation bis
zu zauberhafter Zartheit. Manchmal dominiert die Singstimme
und schwebt über dem reichen melodischen Klavierpart oder sie wird
von einer erregenden Begleitung getragen. Das Klavier hat den
Begleitcharakter abgelegt und
schwelgt in ausgedehnten Phrasen.
Eleonore Marguerre (Sopran) und Uwe Stickert (Tenor) bestritten den
Gesangspart und präsentierten mit dem Pianisten Frank-Immo Zichner
Auszüge aus verschiedenen Liederzyklen und gaben so einen Einblick
in das Liedschaffen des Komponisten. Sopranisten und Tenor boten
beim Schlosskonzert hohe Sangeskunst und machten den Abend zu einem
besonderen Erlebnis. Eleonore Marguerre beeindruckte durch einen
klaren, sauberen Sopran und eine angepasst emotionale
Darbietung. Der Tenor Uwe Stickert brillierte mit einer Stimme, die
volltönig, aber doch mit großer Leichtigkeit und äußerst
sauberer, gut verständlicher Aussprache die Lieder Schumanns
zu einem Hochgenuss
werden ließen.
Auch im Duett erwiesen sich die beiden Interpreten als perfektes
Duo. Großes Lob gehört dem Pianisten Frank-Immo Zichner, der die
virtuosen Klavierparts klangschön und angepasst spielte und dabei so
flexibel reagierte, dass leichte Probleme kaum auffielen.
Der Liederabend zum 150. Todesjahr des Komponisten Robert Schumann
war ein beeindruckendes Konzertereignis in dieser Saison.
HILDE VIEHÖFER-EMDE
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