„Arirang" präsentiert norwegische
Töne
Das Bläserquintett zeigt beim Jülicher Schlosskonzert seine große
Spielfreude
Von
unserer Mitarbeiterin Hilde
Viehöfer-Emde
jülich.
Mit zwei ausgefallenen Werken stellte sich das Bläserquintett
„Arirang" vor.
Die Bedenken, in Jülich solch schwere Kost zu servieren, zerstreuten
sich bald, denn das Publikum war äußerst interessiert und
ging begeistert mit.
Durch persönliche Kontakte gelangte
das Ensemble an die Partitur
des „Quintet for winds" des norwegischen Komponisten Johann Kvandal
(1919-1999). Seine Witwe übergab diese bei einer Konzertreise
in Oslo den Musikern.
Interessant sind die außergewöhnlichen Klangeffekte des Werkes, die
von Laura Weiß (Flöte), Sebastian Schindler (Hörn), Monika Schneider
(Fagott), Stefan Dillner (Klarinette) und Jörg Schneider
(Oboe) mit großer Intensität ausgespielt wurden.
Musik und Meditation
Weitaus experimenteller klang das Stück „Hekan I" von Jose Maria
Sánchez-Verdú, ein Auftragswerk, das dem Quintett gewidmet ist und
im Jahr 2008 beim Beethovenfest Bonn uraufgeführt wurde. Der Bitte,
dieses Musikstück wie eine Meditation auf sich wirken zu lassen, kam
das Publikum
nach. Die Musiker sprachen bei der Einführung von einer ähnlichen
Textur wie bei 3D-Bildern, bei der die eigene Betrachtung und
Interpretation nötig ist. Die Geräusche, die erzeugt wurden, waren
gewöhnungsbedürftig und die Musik sicherlich nicht jedermanns
Geschmack. Die Leistung der Musiker jedoch wurde durch
großen Applaus gewürdigt.
Der zweite Teil des Abends
brachte leichtere Klänge. Die Serenade c-moll von W. A. Mozart war
eine Bearbeitung für Bläserquintett, brachte aber den Klang dieser
Instrumente besonders zur Geltung. Eine Uraufführung war das lange
verschollene Quintett F-Dur von Joseph Miroslaw Weber, das um 1900
entstand. Der in Prag geborene Komponist ließ in dieses Werk der
Spätromantik Melodien
und Rhythmen aus seiner böhmischen Heimat einfließen.
Das Ensemble beeindruckte
durch die mutige Auswahl der Werke, ein perfektes Zusammenspiel
und interessante musikalische Interpretation. Das Publikum
war begeistert und sparte nicht an
Applaus.
(hivi)
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