Musikalische Hommage an
„Jan Wellem”
Das Ensemble „La Barca
Leyden” verzaubert beim
Schlosskonzert mit Melodien aus der Zeit des Jülicher Kurfürsten
Von
unserer Mitarbeiterin Hilde
Viehöfer-Emde
jülich.
In Zusammenarbeit mit dem Jülicher Geschichtsverein, dem Museum
Zitadelle und den Organisatoren der Schlosskonzerte wurde eine Idee
zu musikalischer Wirklichkeit. Kurfürst Johann Wilhelm von der
Pfalz, Herzog von Jülich-Berg (1658-1716), war ein Mäzen der schönen
Künste. Als großer Kunstliebhaber sammelte „Jan Wellem" Gemälde und
Musikinstrumente.
Da er selbst Musiker war und Viola da Gamba spielte, war ihm
natürlich auch die Musik ein Herzensanliegen. Bedeutende Komponisten
zog er an seinen Hof, wo Werke von unschätzbarem Wert entstanden.
Der Musik dieser Epoche und dem Kurfürsten war das Schlosskonzert
gewidmet. Und so erklangen an diesem Abend ausschließlich Werke aus
dem 17. und 18. Jahrhundert, geschaffen von Komponisten, die dem Hof
des Kurfürsten verbunden waren.
Würdige und kompetente Musiker konnten als Interpreten gewonnen
werden. Der Flötist Raymond Honing gründete 2007 das in Leiden
ansässige Ensemble „La Barca Leyden".
Authentische Aufführung
Die Musiker machen es sich zur Aufgabe, alte Musik möglichst
authentisch aufzuführen. Mit Elske Tinbergen (Violoncello), Alfonso
Marin (Laute), Cees van der Poel (Cembalo) und Anneke van Haaften
(Violine) fand er Mitstreiter, die mit großer musikalischer
Leidenschaft und Engagement ihr Können dieser Musik widmen. Vom
Großmeister des Concerto grosso, Arcangelo Corelli, erklangen die
Konzerte für Kammerorchester in D-Dur, F-Dur und b-moll.
Das Ensemble musizierte mit großer Perfektion, bewahrte sich dabei
eine Leichtigkeit und musikalische Ausdrucksstärke, die Barockmusik
von ihrer schönsten Seite zeigte. Als Solist präsentierte Raymond
Honing mit „Intervenzione in e-moll" für Traversflöte und Basso
Continuo von Francesco Antonio Bonporti und der Sonate in e-moll von
Martin Friedrich Cannabich.
Sein weicher, klangvoller Ton
und seine weiche Anblastechnik begeisterte die Zuhörer. Auch
seine Kollegin Anneke van Haaften erwies sich als versierte Solistin
bei der Interpretation der Sonate in D-Dur für Violine und Basso
Continuo von Georg Friedrich Händel.
Das Publikum in der ausverkauften Schlosskapelle genoss den
Abend in vollen Zügen und zeigte mit großem Applaus die Begeisterung
für das ausgezeichnete Ensemble und das Programm, das wunderbar die
musikalische Schaffensperiode der wichtigsten Komponisten aus der
Zeit des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz vorstellte. Mit
großer Freude wurde auch das termingerechte Erscheinen der CD
anlässlich dieses Konzertes begrüßt.
Der Tonträger wurde in Zusammenarbeit des Ensembles „La Barca Leyden"
mit dem Jülicher Geschichtsverein 1923 erstellt und durch die
finanzielle Unter-stützung der Hans Lamers-Stiftung
ermöglicht.
(hivi)
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