Jülicher Schlosskonzerte©

 

Klassische Kammermusik im historischen Ambiente  - seit 1979

 

 

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Die international bekannte US-amerikanische Pianistin Claire Huangci tritt auf am Sonntag, 3. November 2024

um 20 Uhr in der Schlosskapelle

 

 

8. Mai 2011

Kammerensemble Ouvertüre

 

 

Dr. Helmut Trinkaus  (* 12.3.1937  -  7.4.2011)

 

Das  Abschlusskonzert der Saison 2010/11 ist dem am 7. April 2011 verstorbenen Mitgründer und ersten Vorsitzenden des Vereins Jülicher Schlosskonzerte, Herrn Dr. Helmut Trinkaus, in großer Dankbarkeit gewidmet.

Als leidenschaftlicher Musikliebhaber trug er vor sieben Jahren maßgeblich zur Rettung der Kammerkonzertreihe bei, die sich unter seiner engagierten Leitung zu einer überregional beachteten Kulturveranstaltung entwickelte.

Seine Ehefrau Susanne Trinkaus gehört zu den Solisten des Konzertabends, der in der Hauptsache geprägt wird durch die Aufführung des dritten und sechsten Brandenburgischen Konzerts von Johann Sebastian Bach. Eröffnet wird der Abend mit dem Concerto Grosso in D-Dur op. 6/5 von Georg Friedrich Händel. Es folgen Bachs Suite in G-Dur für Violoncello solo, und Georg Philipp Telemanns Konzert für Viola und Orchester in G-Dur.

Susanne Trinkaus leitet mehrere Kammerorchester im Raum Düren-Köln. Arabella Ristenpart und Lolla Petrovitsch waren Solocellistin bzw. –Bratschistin in mehreren renommierten Orchestern. Arabella Ristenpart ist zurzeit Cellistin mehrer Kammermusikensembles und  gefragte Solocellistin in Aufführungen von Oratorien. Der junge Geiger Georg Sarkisjan ist Konzertmeister der Jungen Kammmerphilharmonie NRW. Er hat das Publikum des Kollegium Musicum Jülich vor zwei Jahren mit einer reifen Interpretation von Mendelssohns Violinkonzert hingerissen.

Das „Kammerensemble Ouvertüre“ Ensemble hat sich zum Ziel gesetzt, die werkgetreue Interpretation barocker Komponisten mit den Vorzügen neuer Instrumente zu verbinden. Es hat schon einmal im April 2008 das Publikum der Jülicher Schlosskonzerten mit Bachs zweitem, viertem und fünftem Brandenburgischen Konzert begeistert.

 

Solisten:

Arabella Ristenpart, Violoncello 

Susanne Trinkaus, Viola

Lolla Petrovitsch, Viola

 


Programm

 

Georg Friedrich Händel

Concerto Grosso D-Dur op. 6/5

 

Johann Sebastian Bach

Suite G-Dur für Violoncello BWV 1007

 

Georg Philipp Telemann

Konzert für Viola und Orchester G-Dur

 

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Johann Sebastian Bach

Brandenburgische Konzerte

Nr. 6 B-Dur BWV 1051

Nr. 3 G-Dur BWV 1048

 


 

 G. F. Händel komponierte seine zwölf Concerti grossi op. 6 im Herbst 1739 innerhalb nur eines Monats. Die Ausarbeitung des Werkes erfolgte in Anlehnung an den Stil Corellis, weist aber mit neuartigen Stilelementen, wie der Einführung und Verarbeitung eines zweiten Themas und einer differenzierten Dynamik und Harmonik, bereits auf die Sinfonie der Frühklassik hin. Die spannungsreiche Darstellung von Kontrasten zwischen den Soli- und Tutti-Passagen ist für die Gattung des Concerto grosso typisch.

 

Zur Entstehung der Suite in G-Dur von Johann Sebastian Bach ist wenig bekannt. Man geht davon aus, dass Bach die Cellosuiten in seiner Köthener Zeit um 1720 komponiert hat, vermutlich für die beiden am Hof von Leopold von Anhalt-Köthen amtierenden Gambisten und Cellisten Christian Ferdinand Abel und Christian Linike. Das Autograph gilt als verschollen, so dass als Quellen nur einige frühe Kopien zur Verfügung stehen. Der standardisierten Suitenform Allemande – Courante – Sarabande – Gigue wird in den Cellosuiten jeweils ein Prélude vorangestellt. Außerdem sind zwischen Sarabande und Gigue so genannte Galanterien eingefügt - zwei gleichartige Tanzsätze in Form einer Da-capo-Arie.

 

Georg Philipp Telemanns Konzert für Viola, Streicher und Basso continuo in G-Dur ist eines der ersten bedeutenden Konzerte für dieses Instrument. Der erste Satz des Werkes beginnt  mit einer Einleitung des Orchesters. Das ruhige Thema wird von der Solo-Bratsche wiederholt und ausgestaltet. Der zweite Satz bildet mit seinem energischen, aufsteigenden Thema einen Kontrast. Auch hier imitiert die Solostimme zunächst das vom Orchester vorgespielte Thema, das im weiteren Verlauf variiert und mit virtuosen Passagen eigenständig weiter entwickelt wird. Im dritten Satz wechselt die Stimmung ins Melancholisch-Meditative. Das Orchester beginnt mit einem Thema, das diesmal nicht von der Viola wiederholt wird. Das Solo-Instrument setzt eine eigene, getragene Melodie dagegen. Die beiden Themen werden kunstvoll miteinander verwoben. Im zweiteiligen, vierten Satz überwiegt eine ausgelassene Stimmung. Die Bratsche wiederholt die virtuosen Läufe des Orchesters und führt das Werk gemeinsam mit dem Tutti schwungvoll zum Ende.

 

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Aus heutiger Sicht markieren die sechs Brandenburgischen Konzerte J. S. Bachs unbestritten den Gipfelpunkt der Konzertentwicklung zwischen 1700 - 1750. Sie sind dem Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt (1677–1734) gewidmet, den Bach im Winter 1718/1719 in Berlin kennen gelernt hatte. Im September 1721 schickte er ihm die Partitur mit einer umfangreichen Widmung.

Das Konzert Nr. 6 folgt der Form einer italienischen Ouvertüre aus Konzertsatz, langsamem Mittelsatz und Tanz. Die beiden Solobratschen stehen einem Concertino von zwei Gamben, einem Cello und dem Basso continuo gegenüber. Das festlich-majestätische Thema des ersten Satzes wird von der ersten Bratsche vorgespielt. Nach zwei Sechzehnteln fällt das zweite Soloinstrument dem ersten quasi ins Wort und spielt fast wörtlich das Gleiche. Die beiden Violen jagen einander spielerisch im Kanon. Im langsamen Satz beginnt die zweite Bratsche mit einem wunderschönen, lyrischen Thema, das nach vier Takten von der ersten Viola eine Quinte höher beantwortet wird. Auch im unbeschwerten dritten Satz verwendet Bach das Prinzip des Kanons. Beide Soloinstrumente haben nahezu identische Stimmen, die versetzt gespielt werden.

Im Brandenburgischen Konzert Nr. 3 verwendet Bach die ältere Konzertform, in dem nicht solistische Instrumente einem Orchester, sondern Orchestergruppen einander gegenübergestellt werden. Ein ausgestalteter langsamer Satz fehlt. Er wird durch eine Kadenz ersetzt, die wahlweise das  Cembalo oder die erste Violine übernimmt. Die abschließende Gigue tritt in einen Gegensatz zur Gedankentiefe des ersten Satzes. Vielfach verwoben sind ihre Stimmen. Strahlend, fast übermütig endet das Werk.

 


 

Die Interpreten und Solisten

 

Das Kammerensemble „Ouvertüre“ wurde 2008 von Susanne Trinkaus  anlässlich eines ersten Projektes „Brandenburgische Konzerte“ gegründet und seither geleitet. Die Musiker haben sich zur Aufgabe gemacht, eine historische, werkgetreue Aufführungspraxis von Barockmusik mit den klanglichen Vorteilen moderner Instrumente zu verbinden.

Die Eckpfeiler des Ensembles sind Susanne Trinkaus, Violine und Viola und Arabella Ristenpart, Violoncello. Die tragende Basis bilden Stefan Palm, Cembalo und Georg Klinkenberg, Kontrabass. Zum Ensemble gehört eine dem Programm angepasste Standardbesetzung von hochrangigen  Streichern und Bläsern aus der Region.

Susanne Trinkaus hat nach ihrem Bratschenstudium an der Kölner Hochschule für Musik viele Jahre lang mit großem Erfolg konzertiert, als Geigerin des „Robert Schumann-Ensembles für Klavierkammermusik“, das sich durch Konzertreisen im In- und Ausland und CD-Produktionen einen Namen gemacht hat, sowie als Primgeigerin des Darmstädter „Ensemble Carolina“ und als Konzertmeisterin und Solistin mehrerer Kammerorchester-Formationen im Raum Düren.

Arabella Ristenpart studierte an den Musikhochschulen Köln und Essen. Sie arbeitete mehrere Jahre als Solocellistin in verschiedenen Orchestern - Oper der Stadt Trier, Bergische Symphoniker, Folkwang-Kammerorchester, Bayerisches Kammerorchester, als Gast im WDR-Rundfunkorchester, Klassische Philharmonie Bonn - und ist weiterhin als Stimmführerin für Orchesterprojekte und Solocellistin in Oratorien-Aufführungen gefragt.

Lolla Petrovitsch, Viola studierte an der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin. Engagements führten sie zum Mahler-Chamber-Orchestra, Leipziger Kammerorchester, Ensemble Resonanz und Ensemble Modern. Von 2003 bis 2007 war sie stellvertretende Solobratschistin am Staatstheater Darmstadt, 2008 bis 2009 in gleicher Position bei den Düsseldorfer Symphonikern.

Georg Sarkisjan, Violine hat bereits mit 11 Jahren erfolgreich am internationalen Dvarionas Wettbewerb in Litauen teilgenommen. Es schlossen sich Erfolge bei Wettbewerben in Tschechien, der Ukraine und Russland an. 2000 gewann er den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb Tallin. Er ist Konzertmeister der jungen Kammerphilharmonie NRW.

 

[Zum Programmheft..]

 


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Stand: 21. Mai 2011.