Jülicher Schlosskonzerte©
Klassische Kammermusik im historischen Ambiente - seit 1979
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Foto: Wolfgang Emde klicken Sie auf das Foto, um ein encore zu sehen.. „Harlem Stride Piano”
„Eine großartig erfrischende und berauschende Show ... mit diesem magischen Klavier-Duo..” - auf einem Zwischenstopp zwischen New Jersey, der Schweiz und Kanada auch unsere Gäste in Jülich - ----- "The convention of four hands on one piano is common in classical music but a fairly rare occurrence in jazz, due to the fact that jazz is an improvised music" ***** Faq: How could these two internationally renowned musicians have been persuaded to perform at an unspectacular venue like Juelich? Answer: Chris Hopkins and Bernd Lhotzky presented their programm "Improvisierte Kabinettstückchen von Beethoven bis Brubeck" on two pianos in the Schlosskapelle Juelich one year earlier (http://schlosskonzerte-juelich.de/1516/290516.HTM). I discussed the problems we encountered concerning the second piano with Chris Hopkins at the time, and he introduced me to Stefanie and Paolo. Paolo´s comment: Who knows, for how much longer we will find an audience for this type of music.. (RW)
Die Musiker
Der 1980 geborene Mailänder Paolo Alderighi ist ein wahrer Virtuose des Pianojazz. Sein Stil erinnert an Fats Waller den mythischen schwarzen Pianisten, der dafür bekannt war, dass er seine linke Hand als komplette Rhythmussektion einsetzte und seine rechte wie ein brillantes Soloinstrument. Die letzten zwei Jahre in Ascona frenetisch gefeiert, präsentiert sich Alderighi mit der talentierten, vielseitigen amerikanischen Pianistin Stephanie Trick, seiner Ehefrau.
Stephanie Trick ist eine junge, vielseitige Pianistin aus den Vereinigten
Staaten, die das Feld des „Stride Piano“ für sich entdeckt hat und diesen Stil
mit großem Erfolg zelebriert.
Sie spielt den Boogie Woogie und Blues der späten 1920er Ära mit einer Leichtigkeit und Präzision, die selbst hochgradige Pianisten-Kollegen zu höchstem Lob hinreißen. Stephanie Trick hat bereits diverse CDs aufgenommen. Bemerkenswert ist hier eine Aufnahme mit Paolo Alderighi („Two for One”) , die aus ursprünglichen und frischen Arrangements von Songs aus der Swing-Ära besteht, zusammen mit einigen Ragtime und Blues, und das Ganze vierhändig gespielt. 2014 haben die beiden das Album "Sentimental Journey" aufgenommen und im Herbst 2015 “Double Trio Live”.
Ihre Musik
Harlem Stride Piano, in den 1920er und 30er Jahren entwickelt, ist ein orchestraler Stil des beidhändigen Klavierspiels, welcher nicht nur zum Mitswingen einlädt, sondern auch technisch anspruchsvoll und spannend zu beobachten ist. Er geht auf den Ragtime zurück, ist im Gegensatz zu diesem aber nicht komponiert, sondern größtenteils improvisiert. Er wurde um 1920 als „Harlem Stride Piano“ von Pionieren wie James P. Johnson und Willie „The Lion“ Smith in Harlem kreiert und von Fats Waller zum vorherrschenden Stil des Swing weiterentwickelt. Beim Stride-Piano übernimmt die linke Hand die Funktion von Bass und Harmonie, indem im Wechsel Oktaven (oder sogar Dezimen) in der tiefen und Akkorde in der Mittellage angeschlagen werden, während die rechte Hand darüber die Melodie spielt bzw. improvisiert. Die Befähigung, Stride zu spielen, ist neben der Übung im Improvisieren zu Teilen auch von der Anatomie der Hände abhängig: nur wenige Pianisten können in jeder Tonart Dezimen spielen, gleich ob mit zwei schwarzen Tasten (relativ einfach), einer weißen und einer schwarzen Taste (schwieriger) oder mit zwei weißen Tasten (schwierig, fehlerhaftes Nachbartastenspiel zu meiden). Exponent des Stride-Spieles war auch Eubie Blake, der aufgrund seiner außergewöhnlich langen Finger Duodezimen spielen konnte. Art Tatum, als eine Art Vollender des Stils, spielte oft Passagen, die die Dezimen im Bass in Viertelnoten laufen ließen und verzichtete dabei ganz auf die abwechselnden Akkorde. Der Terminus „Stride-Piano“ (engl. etwa: Klavierspiel mit großen Schritten) wurde erst später von Kritikern geprägt, wurde aber zur Grundlage für alle folgenden Jazz-Piano-Stile. Ralph Sutton bezeichnete die Spielart als „Harlem Rhythm“.
1. Sentimental Journey (Ben Homer) 2. Handful of Keys (Thomas Fats Waller) 3. Make Believe (Jerome Kern) 4. Panama (William Tyers) 5. Swanee River (Stephan Foster) 6. Caprice Rag (James P. Johnson) 7. The Entertainer (Scott Joplin) 8. St. Louis Blues (W. C. Handy) 9. Anything Goes (Cole Porter) 10. Begin the Beguine (Cole Porter) 11. Alexander's Ragtime Band (Irving Berlin) 12. Whispering (Vincent Rose) 13. Misty (Erroll Garner) 14. Tiger Rag (Nick LaRocca) 15. Travelin' Boogie (Paolo Alderighi) 16. Runnin' Wild (A. H. Gibbs) 17. We'll Meet Again (Ross Parker)
Biography
Paolo
Alderighi (from
Milan, Italy) and Stephanie
Trick (from St.
Louis, Missouri) met at a piano festival in Boswil (near Zürich), Switzerland,
in 2008 and started to work together in 2011 on a four-hands piano project
dedicated to classic jazz, preparing arrangements of songs from the swing era,
as well as drawing from the ragtime and blues repertoire. The convention of four
hands on one piano is very common in classical music but a fairly rare
occurrence in jazz, due to the fact that jazz is an improvised music.
Stand: 23. Mai 2017. |
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