Jülicher Schlosskonzerte©
Klassische Kammermusik im historischen Ambiente - seit 1979
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Johann-Peter Taferner, Klarinette Kristóf Dömötör, Bassetthorn/Bass-Klarinette Sayaka Schmuck, Klarinette
Die Klarinette war das Lieblingsinstrument von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Meister schwärmte von ihrer wunderbar wandlungsfähigen Stimme. Überraschend vielseitig zeigt sich die Klarinette denn auch im Konzert des Klarinettentrios. Die breite Palette an Ausdrucksmöglichkeiten reicht von der Klassik über Jazz bis zu Klezmer-Musik. Das Klarinettentrio Schmuck - mit Sayaka Schmuck, Johann-Peter Taferner sowie Kristóf Dömötör - findet in dieser außergewöhnlichen Kombination Klarinette/Bassetthorn/Bass-Klarinette besondere Beliebtheit. Die Presse schreibt über das Trio von einem "absoluten Hochkaräter" - das "Trio gehört zum Feinsten, was es auf diesem Gebiet gibt“. Nicht zuletzt durch Prätorius-Preisträgerin Sabine Meyer und ihrem Trio di Clarone ist diese Besetzung bekannt geworden, aber dennoch selten vorzufinden. Aufgrund der virtuosen Beherrschung ihrer Instrumente, verbunden mit inniger Liebe zur Kammermusik, verzaubern die drei preisgekrönten Musiker immer wieder ihr Publikum. Sprudelnde Spielfreude, magischer Dialog und homogenes Zusammenspiel treffen bei diesen Musikern aufeinander. Das Programm des Trios reicht von Klassik über Jazz bis zur Moderne. Es ist mit rund 40 Konzerten im Jahr deutschlandweit präsent und die musikalischen Darbietungen werden durch eine informative und humorvolle Moderation ergänzt.
Sayaka Schmuck, geb. in Bad Waldsee, studierte an den Musikhochschulen Weimar bei Prof. Martin Spangenberg, Hannover bei Prof. Johannes Peitz und „Hanns Eisler“ Berlin bei Prof. Wenzel Fuchs. Sie ist Preisträgerin verschiedenster Wettbewerbe; u.a. gewann sie den „Concursul International de Muzica Jeunesses Musicales“ in Bukarest, erhielt im selben Jahr einen Preis bei den Internationalen Stockhausen-Meisterkursen und im Jahr 2000 den „Hans-Sikorski-Gedächtnispreis“ der „Deutschen Stiftung Musikleben“ für die Interpretation zeitgenössischer Musik. Nach Engagements im Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Cairo Symphony Orchestra, Staatsoper Hannover, Komische Oper Berlin, Sinfonieorchester Wuppertal war sie bis u.a. Solo-Es-Klarinettistin im Gewandhausorchester Leipzig und im NDR Hannover und spielt außerdem Aushilfe in renommierten Orchestern, wie Münchner Philharmoniker, Bayerische Staatsoper München, Gürzenich Orchester Köln, Bamberger Symphoniker, SWR Freiburg Baden-Baden u.v.m. Sie widmet sich in ihrer Freizeit dem Sport, der Natur und der Reiselust bei Radtouren und Wandern. www.sayakaschmuck.com. Johann-Peter Taferner wurde in Hamburg geboren und musikalisch initial von seiner Mutter, einer Sängerin, geprägt. Sein Musikstudium absolvierte JPT bei Prof. Ralph Manno in Köln. Weitere klarinettistische Impulse erhielt er bei den Professoren Martin Spangenberg, Hans-Dietrich Klaus und Johannes Peitz. Das Studium der Kammermusik vertiefte er bei Renate Greiss-Armin, Georg Klütsch, Christian Wetzel, Robert Winn, Eberhard Feltz, Anthony Spiri und Roglit Ishay. JPT ist Vorstand und Solo-Klarinettist der Hamburger Camerata, Mitglied des Ensemble Obligat und Leiter des Bad Neuenahrer QuAHRtetts — ein auf Salonmusik spezialisiertes Ensemble mit eigener Konzertreihe am namensgebenden Ort. Verschiedenste Projekte als Solist und Kammermusiker führten ihn darüber hinaus mit namhaften Künstler*innen wie Martina Gedeck, Matthias Brandt, Hanns Zischler, Simone Young, Martin Stadtfeld, Joanna Kamenarska, Gustav Frielinghaus, Marianna Shirinyan, Kiveli Dörken, Harri Mäki und Helge Slaatto zusammen. Er wirkte als Solo-Klarinettist im Kölner Kammerorchester, dem Gürzenich Orchester sowie den Orchestern der Bühnen von Essen, Wuppertal, Solingen, Remscheid, Recklinghausen und Gelsenkirchen mit und arbeitete unter Dirigenten wie Lothar Zagrosek, Kristjan Järvi, Michael Sanderling, Stefan Soltesz, Simon Gaudenz, Helmut Müller-Brühl und Ralf Gothóni. Er folgte Einladungen in die USA, den Nahen Osten und quer durch Europa. In Deutschland war er unter anderem beim Rheingau Musik Festival, dem Hohenloher Musiksommer, den Ludwigsluster Schlosskonzerten und dem IMF Buxtehude zu hören. Regelmäßig konzertiert er in der Hamburger Elbphilharmonie. Kristóf Dömötör studierte Klarinette an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln (Klasse Prof. Ralph Manno). Währenddessen widmete er sich ebendort der Saxofon-Kammermusik und nahm Unterricht bei Prof. Daniel Gauthier. Darauf folgte ein Jazz-Saxofon-Studium an der Folkwang Universität der Künste in Essen (Prof. Hugo Read und Prof. Matthias Nadolny). Als passionierter Lehrer an verschiedenen Musikschulen führte es ihn auch für einige Semester als Dozent an die Hochschule Arnheim. Bevor er 2020 Tenorsaxofonist im Musikkorps der Bundeswehr in Siegburg wurde, hatte er dieselbe Position in der Bigband der Polizei des Saarlandes inne. Er ist ein gern gesehener Solist/Gast in verschiedenen Orchestern. Mitwirkung u.a.: WDR-Funkhausorchester, Orchester der Bühnen von Recklinghausen/Gelsenkirchen, Wuppertal, Bochum, Dortmund, Essen, Hagen, Mönchengladbach, Münster, Osnabrück, Solingen/Remscheid, Bonn und Kassel sowie Palast Orchester (Max Raabe) und Kasalla. Seine größte Leidenschaft ist aber die Kammermusik. Dazu gehören folgende Ensembles: Sirocco Saxofon Quartett, Bad Neuenahrer QuAHRtett und das Klarinettentrio Schmuck. Neben verschieden Stipendien ist er einer der wenigen, die sowohl in der Klassik wie auch im Jazz Wettbewerbe gewinnen konnten.
Das Programm „Von Klassik bis Jazz“
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) aus “Die Zauberflöte“ für 2 Klarinetten und Bassetthorn Ouverture Dies Bildnis ist bezaubernd schön Das klinget so herrlich Der Hölle Rache
Johannes Brahms (1833-1897)
Ungarische Tänze 1 & 5 für 2 Klarinetten und Bass-Klarinette
W. A. Mozart (1756-1791) aus „Die Hochzeit des Figaro“ und „Don Giovanni“ für 2 Klarinetten und Bassetthorn Voi che sapete (Sagt, holde Frauen)
Là ci darem la mano (Reich mir die Hand mein Leben)
- Pause -
George Gershwin (1898-1937)
Rhapsody in Blue
(1924-1994) Moon River
Paul Desmond (1924-1977)
Take Five
Astor Piazzolla (1921-1992)
Libertango für 2 Klarinetten und Bass-Klarinette
Zum Programm
Mozarts Opern waren schon im 18. Jahrhundert nicht nur dem Adel vorbehalten, auch das Volk sang und pfiff Melodien seiner Werke auf den Straßen. Im 19. Jahrhundert kamen dann Bearbeitungen in Mode, die dem gebildeten Bürgertum ermöglichten, Ouvertüren auf dem Klavier zu vier Händen oder Symphonien mit kleinster Besetzung im häuslichen Kreis zu spielen. Mozart hat die Klarinette sehr geschätzt und neben seinem Klarinettenkonzert und dem Klarinettenquintett 8 Serenaden für drei Bassetthörner komponiert (eine Klarinettenart, die in der historischen Aufführungspraxis oft zum Einsatz kommt). So liegt es nahe, Teile aus Mozarts Werken für diese Besetzung zu bearbeiten und aufzuführen. Die ungarischen Tänze von Brahms sind ursprünglich für Klavier zu vier Händen geschrieben worden. Auch sie wurden in vielfältiger Weise bearbeitet - unter anderem für großes Orchester, für Violine und Klavier, für Klaviertrio und hier für zwei Klarinetten und Bassklarinette. Die Uraufführung der „Rhapsody in Blue“ war am 12. Februar 1924 in New York. Angekündigt wurde das Konzert unter dem Titel An Experiment in Modern Music und Gershwin selbst spielte den Klavierpart. Dieses Werk verbindet erfolgreich Jazz, Blues und konzertante Symphonik. Seine Melodien sind mittlerweile weltberühmt. Moon River ist ein 1961 von Johnny Mercer getextetes und von Henry Mancini komponiertes Lied für den Film „Frühstück bei Tiffany“, in dem es von Audrey Hepburn gesungen wird. Sie erhielten hierfür 1962 den Oscar für den besten Filmsong. Dave Brubeck und sein Quartett hatten eine Vorliebe für ungerade Taktarten entwickelt, und Take Five mit seinem 5⁄4- oder Blue Rondo ala Turk mit einem 9⁄8-Takt sind Beispiele dafür. Neben dem Rhythmus lebt das Stück von der eingängigen Melodie des Saxophonisten Paul Desmond. Libertango zeigt Piazzollas Entwicklung von der klassischen Tangomusik zum Tango Nuevo. Auch dieses Werk wurde vielfältig instrumentiert. Um nur einige zu nennen: der Cellist YoYo Ma veröffentlichte es in seinem Album „Soul of the Tango“. Im Jahr 2002 erschien Libertango als klassisches Crossover des australisch/britischen Streichquartetts BOND auf dessen zweitem Album „Shine“. 2017 nahm es die japanische Jazzpianistin Hiromi zusammen mit dem kolumbianischen Harfenisten Edma Castaneda in Montreal auf.
Stand: 28. August 2023. |
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