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Das nächste Konzert findet statt am Sonntag, 12. November 2023 um 20 Uhr mit dem Ensemble
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18. September 2011
Weimarer Bläserquintett
Foto W. Emde
Tomo Jäckle, Flöte Friederike Timmerman, Oboe Sebastian Lambertz, Klarinette Stephan Schottstädt, Horn Antonia Zimmermann, Fagott und Sonia Achkar, Klavier
Tomo Andreas Jäckle (*1982 in Landsberg am Lech) begann mit 10 Jahren mit dem Querflötenunterricht bei Burkhard Jäckle (Soloflötist der Münchner Philharmoniker). 2002 nahm er sein Studium bei Prof. Andrea Lieberknecht an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover auf, seit 2006 studiert er am Mozarteum in Salzburg bei Prof. Martin Maria Kofler. Seit 1996 nahm er mehrfach am Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ teil, bei dem er auch einen 1. Bundespreis erhielt. Seit 1998 war Tomo Andreas Jäckle Mitglied in verschiedenen namhaften Orchestern, wie dem Bayerischen Landesjugendorchester und dem Bundesjugendorchester. Solistisch trat er u.a. im Sommer 2000 mit dem Philharmonischen Orchester Bad Reichenhall auf. Im Sommer 2004 folgte eine Arbeitsphase mit der Jungen Deutschen Philharmonie und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Seit der Spielzeit 2006/07 ist er Flötist beim Philharmonischen Orchester der Oper Kiel und ständige Aushilfe beim NDR Sinfonieorchester. Frederike Timmermann (*1983 in Münster) begann ihre musikalische Laufbahn im Alter von sechs Jahren mit dem Blockflötenspiel. Ab 1994 erhielt sie neben Klavier und Gesang Oboenunterricht an der Westfälischen Schule für Musik bei Klaus Storm. Seit 2001 war sie für drei Semester Jungstudentin bei Prof. Gernot Schmalfuß an der Musikhochschule Detmold. Ab 2002 studierte sie in der Klasse von Prof. Klaus Becker an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. 2008 erlangte sie ihr Diplom und besucht dort seitdem die Solistenklasse. Frederike Timmermann war mehrfach, sowohl solistisch als auch kammermusikalisch, Preisträgerin beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Sie war Mitglied im Landesjugend- und Landesjugend-kammerorchester NRW. 2002 erhielt die Oboistin ein Stipendium des Richard-Wagner-Verbandes Stuttgart zum Besuch der Bayreuther Festspiele und den Sparkassenförderpreis des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes. Im Sommer 2007 spielte Frederike beim Schleswig-Holstein Musik Festival unter der Leitung von Zoltán Kocsis. Von 2009 bis 2010 hatte sie einen Zeitvertrag als Solooboistin am Staatstheater Braunschweig. Sebastian Lambertz (*1982 in Düsseldorf) erhielt seinen ersten Klarinettenunterricht mit zehn Jahren. Später war er Schüler von Florian Gyßling (Klarinettist beim Orchester der Beethovenhalle Bonn) und wurde außerdem als Jungstudent an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf von Prof. Ulf Rodenhäuser unterrichtet. Ab 2003 studierte er bei Prof. Martin Spangenberg an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar, wo er im Februar 2008 sein Diplom erlangte. Zurzeit absolviert er sein Masterstudium an der Hochschule für Musik Köln bei Prof. Ralph Manno. Sebastian Lambertz ist mehrfacher 1. Bundespreisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und spielte in verschiedenen Orchestern, wie beispielsweise dem Landesjugendorchester NRW. Darüber hinaus ist er Gründungsmitglied des Wolf-Ferrari Ensembles, mit dem er, unter der Leitung von Prof. Jörg-Wolfgang Jahn, neben zahlreichen Konzerten in Deutschland im Frühling 2004 eine China–Tournee unternahm. Als Solist trat Sebastian Lambertz u. a. mit dem Neußer Kammerorchester auf. Stephan Schottstädt (*1982 in Stuttgart) spielte mit neun Jahren Trompete, bevor er 1997 zum Horn wechselte. Nach zwei Jahren Unterricht bei David Bryant (Solohornist des Gürzenichorchesters Köln) wurde er Jungstudent an der HfM Köln bei Prof. Paul van Zelm, wo er seit April 2002 Vollstudent ist. 2006 wechselte Stephan Schottstädt zu Prof. Christian Lampert an die Hochschule für Musik Stuttgart, wo er 2008 sein Diplom ablegte. Er war mehrere Jahre Hornist im Landesjugendorchester NRW, bevor eine Arbeitsphase beim Bundesjugendorchester folgte. In den Jahren 2000/2002 nahm der Hornist erfolgreich im Ensemble am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ teil. 2004 war er Preisträger des Hohnen-Wettbewerbs an der Musikhochschule Köln. Seit 2003 ist er Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und spielte 2004 und 2005/06 als Praktikant bei den Düsseldorfer Sinfonikern. Es folgten Aushilfen an der Oper Frankfurt und der Staatsoper Stuttgart. Seit 2009 spielt der Hornist bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.
Als Solistin konzertierte Sonia Achkar mit dem Orchester des Theaters für Niedersachsen (Hildesheim), dem Westpfälzischen Symphonieorchester und dem Orchester der Jacobs School of Music. Solo- und Kammermusikkonzerte führten sie in das europäische Ausland, nach Kanada, Australien und in die USA. Sie war bei den Schwetzinger Festspielen, dem Val Tidone Summer Music Festival, in der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und im Rosengarten Mannheim zu hören. Anlässlich des Festakts „20 Jahre Mauerfall" spielte sie zusammen mit ausgewählten jungen Künstlern im Friedrichstadtpalast Berlin. Konzertmitschnitte vom SWR, WDR, von Deutschlandradio Kultur dokumentieren ihr Schaffen.
Das Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Quintett in Es-Dur für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott KV 452 Largo - Allegro moderato - Larghetto - Allegretto
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Reicha, Anton (1770 – 1836) Bläserquintett in Es-Dur Op. 88 Nr. 2 Lento, Allegro moderato - Scherzo, Allegro - Andante grazioso Finale, Allegro molto
- Pause -
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Quintett in Es für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Op. 16 Grave - Allegro ma non troppo - Andante cantabile Rondo: Allegro ma non troppo
Zugabe: - Francis Poulenc (1899 – 1963) Aus: Sextett für Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn Divertissement: Andantino
Zum Programm
Das Mozart-Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott entstand im Jahre 1784, einer besonders kreativen Zeit des Meisters. Obwohl das Werk entstehungsgeschichtlich von Klavierkonzerten umgeben ist, erweist es sich dennoch als kammermusikalische Komposition, in der zwar das Klavier dominieren kann, aber ebenso ein umgekehrtes Verhältnis möglich ist: Kantilenen der Bläser, vom Klavier zurückhaltend grundiert, etwa in der Largo-Einleitung oder im Larghetto, dem mittleren Satz. Die Gleichwertigkeit der fünf Partien, die Mozart genial in ihrer klanglichen Eigenart erfasst, erlaubt nicht nur eine Verschränkung der Stimmen, sie eröffnet auch einen unerschöpflichen Reichtum farblicher Mischungen und Kombinationen.
Reichas erster Werkzyklus op 88 wurde 1814 in Paris mit triumphalem Erfolg uraufgeführt. Obwohl der Komponist im gleichen Jahr wie Beethoven geboren ist, hat er doch einen ganz eigenen Stil. Reichas Formenbewusstsein, eine Mischung aus originellem Einfallsreichtum und großem Schaffensdrang, sprengte jede schulmäßige Norm. Erstmalig gibt er den Bläsern Gelegenheit, ihre virtuosen Spielmöglichkeiten unter Beweis zu stellen. Er ergänzt fantasiereich ausgedehnte Liedformen mit instrumental empfundenen Opernszenen, spornt durch Beinahe-Zitate ein musikalisches Rätselraten an und kombiniert seine Themen immer wieder mit Melodien „im Volkston“.
Beethovens Quintett entstand im Jahre 1796 und wurde dem Fürsten Schwarzenberg gewidmet. Da der Komponist das Werk für seine eigenen Wiener Konzerte geschrieben hatte, ist der Klavierpart überwiegend konzertant gehalten, gegenüber den Bläserstimmen, die eher im konventionellen Serenadenton erklingen. In dieser Gegenüberstellung liegt der große Reiz des Werkes. Im ersten Satz entfaltet sich das Klavier in gravitätischem Pathos. Ein in weitem Bogen gehaltenes Hauptthema eröffnet mit Sexten- und Oktav-Aufschwüngen, konzertant vom Klavier solo intoniert, den Allegro-Hauptsatz. Es wird von der Klarinette aufgegriffen. Die Bläser spielen nacheinander eine Variante des Themas, die sodann vom Klavier in virtuosen Oktav-Passagen übernommen wird. Das wiederum vom Klavier angestimmte melodisch gleitende Seitenthema wird von den Bläsern beantwortet. In kraftvollem B-Dur klingt die Exposition aus. Der zweite Satz wird im Wesentlichen von der ruhig schreitenden Gesangsmelodie getragen, die das Klavier zu Beginn anstimmt, und die sodann von den Bläsern übernommen und weitergeführt wird. Im heiteren 6/8-Takt intoniert das Klavier das Hauptthema des Rondo-Finale. Das muntere Spiel wird wiederum vom brillanten Klavierpart dominiert, jedoch tragen die Bläser in thematisch-motivischem Wechselspiel zum konzertanten „Brio“ Charakter bei.
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