Jülicher Schlosskonzerte©
Klassische Kammermusik im historischen Ambiente - seit 1979
|
26. Februar 2012
Epoca Barocca
Foto: Wolfgang Emde
von links nach rechts: Verena Schoneweg, Violine Christoph Anselm Noll, Cembalo Heike Johanna Lindner, Viola da Gamba Rebecca Mertens, Fagott Alessandro Piqué, Oboe
Die Mitglieder des von Alessandro Piqué gegründeten Kammermusikensembles Epoca Barocca sind vereint in der gemeinsamen Leidenschaft für die Darstellung barocker Musik auf originalen Instrumenten. Der Schwerpunkt des Repertoires ist die Trio- und Quadrosonate mit konzertantem Bass, etwa in der Zeit von Caldara bis Zelenka. Epoca Barocca konzertiert seit 1994 mit großem Erfolg bei Publikum und Kritik auf renommierten Festivals wie z. B. Amicidella Musica di Firenze, Bodensee Festspiele, Festival Mitte Europa, Musica e Poesia in San Maurizio (Mailand), Festival Alte Musik (Prag), Accademia Bartolomeo Cristofori (Florenz), Fränkischer Sommer, Feste di Apollo (Parma), Rheingau Musik Festival, Festival van Flandern, Musikfest Bremen und Associazione Musicale Romana. In den Konzertprogrammen von Epoca Barocca sind regelmäßig auch weniger bekannte Werke der Barockzeit zu hören. Durch eigene Forschungen wurden viele wertvolle Raritäten entdeckt, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Diese waren neben der Konzerttätigkeit des Ensembles auch Gegenstand mehrerer CD- und Rundfunkaufnahmen. Eine Gesangsstimme bereichert oft die instrumentale Besetzung, somit werden Kantaten und andere vokale Werke in das Repertoire aufgenommen. Die Einbeziehung weiterer vorzüglicher Instrumentalisten ermöglicht Programme in den verschiedensten Formationen.
Programm
Johann Friedrich Fasch (1688-1758) Quadro F-Dur für Violine, Oboe, Fagott und Basso continuo Largo, Allegro, Largo, Allegro
*****
Johann Adolf Hasse (1699-1783) Sonate e-Moll für Violine und Basso continuo Adagio, Vivace, Andante, Allegro assai
*****
Johann David Heinichen (1683-1729) Quadro G-Dur für Oboe, Fagott, Viola da gamba und Basso continuo Andante, Vivace, Adagio, Allegro
*****
Giovanni Benedetto Platti (1697-1763) Triosonate D-Dur für Violine, Oboe und Basso continuo Largo, Allegro, Largo, Vivace - Pause - Johann Sebastian Bach (1685-1750) Sonate D-Dur BWV 1028 für Viola da gamba und Cembalo Adagio, Allegro, Andante, Allegro
*****
Christoph Schaffrath (1709-1763) Triosonate g-Moll für Violine, Oboe und Basso continuo Allegro, Largo, Presto
*****
Georg Philipp Telemann (1681-1767) Quadro F-Dur für Oboe, Fagott, Violine und Basso continuo Adagio, Presto, Sarabande, Menuett-Trio
Als Zugabe ein Stück von Antonio Vivaldi.. Zum Programm
J. F. Faschs
Kunst wurde schon früh von seinem Vater, dem lutherischen Schulrektor in Suhl,
und von Herzog Johann Georg von Sachsen-Weißenfels entscheidend gefördert. 1701
wechselte Fasch vom herzoglichen Hof an die Leipziger Thomasschule. Dort war
Christoph Graupner sein Präfekt im Chor, und der Thomaskantor Kuhnau sein
Lehrer. Entscheidende Anregungen verdankte er G.F. Telemann.
J. A. Hasse
wurde 1699 in Bergedorf bei Hamburg geboren. Nachdem er als Sänger in Hamburg
und Braunschweig Erfahrungen gesammelt hatte, zog er nach Neapel, um dort bei
Nicola Porpora und Alessandro Scarlatti zu studieren. In Venedig wurde er zum
“maestro di capella” ernannt. Von 1730 bis 1763 wirkte er am Hofe August des
Starken in Dresden. Nach dessen Tod bekleidete er als hochangesehener Musiker
unter Anderem die Stellung eines Hofkapellmeisters in Wien, lebte aber die
letzten Jahre in Venedig, wo er auch 1783 starb. J. D. Heinichens Musik galt als avantgardistisch. Neben seiner umfassenden, produktiven kompositorischen Tätigkeit schrieb er einen Traktat über den Generalbass. Dieses Werk ist eine der wichtigsten musiktheoretischen Dokumente des 18. Jahrhunderts. Hochangesehen wurde er 1716 zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kapellmeister am Hofe August des Starken ernannt. G. B. Platti erhielt seine musikalische Ausbildung in Italien. Bekannt wurde er durch seine Kompositionen für das damals gerade in Mode gekommene Hammerklavier. Aber auch als Oboenvirtuose machte er sich einen Namen. 1722 trat er in den Dienst der Fürstbischöfe von Bamberg und Würzburg. Bis zu seinem Tod 1763 blieb Platti am Würzburger Hof tätig. Die Gambensonaten von J.S. Bach sind wahrscheinlich in der Zeit um 1730 in Leipzig entstanden. Die Viola da Gamba der Barockzeit hatte in der Regel sechs Saiten mit der Stimmung D-G-c-e-a-d. Die Gambensonaten gehören wie auch die Violin- und die Flötensonaten in die Reihe der Sonaten für ein Melodieinstrument und obligates Cembalo. Manche der dramatisch-kraftvollen Themen der Sonate in g-moll erinnern an die brandenburgischen Konzerte. Die für Barocksonaten untypische Dreisätzigkeit gibt zur Vermutung Anlass, dass das Werk ursprünglich als Konzert gedacht war.
Ch. Schaffrath,
1709 in Hohenstein bei Dresden geboren und 1763 in Berlin verstorben, war
Organist, Cembalist und Komponist zahlreicher wertvoller Instrumentalwerke. Im
Dienst Friedrich des Großen schuf er die virtuoseste und progressivste
Hofkapelle des deutschsprachigen Raums. G. F. Telemann ist einer der bedeutenden deutschen Komponisten der Barockzeit. Seine Werke bilden ein wichtiges Bindeglied zwischen der spätbarocken Musizierpraxis und dem galanten Stil der Frühklassik. Seine Quadros bestechen durch ihren Einfallsreichtum und ihre Klangschönheit.
[Zum Programmheft..]
|
|